Anna
„Game On“ ist eines dieser Bücher, die man einfach zum Wohlfühlen liest. Man kann sich zwischen den Seiten komplett fallen lassen und die Handlung genießen – zumindest ging es mir so, als ich das Buch gelesen habe. Dazu muss ich ganz ehrlich sagen: Ich hatte keine allzu hohen Erwartungen an das Buch, denn mit mehr als einer typischen College-Romanze hatte ich absolut nicht gerechnet. Jetzt muss ich an dieser Stelle aber zuallererst einräumen: Es ist vollkommen anders gekommen, als ich gedacht hatte. Die Geschichte von Anna und Drew hat überraschend viel Tiefgang und glänzt meiner Meinung nach vor allem damit, dass sie schonungslos offen ist. Dabei hat mir insbesondere der Charakter von Anna sehr gut gefallen. Ich konnte ihre Komplexe und Bedenken wahnsinnig gut nachvollziehen und finde außerdem, dass sie das Ganze richtig gehandhabt hat. Eine reine Sex-Beziehung ist zwar meistens nicht das, wozu man rät, aber in diesem Fall konnte man praktisch durch die Seiten spüren, wie zwischen den Charakteren nur so die Funken geflogen sind. Von daher war ihre Entscheidung, sich zunächst nur so auf Drew einzulassen, einfach logisch. Dabei wird aber – während die Spannung zwischen den Zeilen immer größer wird – schnell klar, dass da noch mehr ist als rein sexuelle Anziehung. Und so nimmt die Sache ihren Lauf… Je weiter die Geschichte vorangeschritten ist, desto mehr hat sich auch Drew seinen Platz in meinem Herzen verdient. Er entspricht viel weniger dem Klischee des Star-Sportlers als ich erwartet hatte und ist überraschend feinfühlig und sensibel. Zwar hat er (genau wie Anna) auch seine Macken, aber das macht ihn letztlich nur eines: menschlich. Die Harmonie der beiden war für mich als Leser ein wirklich tolles Erlebnis, sodass es einfach Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen. Erst gegen Ende wurde mir alles ein bisschen „zu viel“, zu vorhersehbar, zu klischeebeladen. An dieser Stelle hätte ich mich gefreut, wenn die Autorin ihren Stil, das Buch nicht nach gängigen Mustern zu gestalten, beibehalten und ein anderes Ende gefunden hätte. Ansonsten habe ich allerdings wirklich kaum etwas an der Geschichte auszusetzen, weswegen „Game On: Mein Herz will dich“ von mir verdiente 4,5✩ bekommt. Vielen Dank an NetGalley und den LYX-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!