Callie Wonderwood
Andrea und Tanner sind die beiden besten Freunde von Sydney und Kyler und hatten auch schon kleinere Auftritte in "Frigid", wo ich sie schon als Nebencharaktere interessant fand. Der Einstieg in das Buch hat mir richtig gut gefallen, Andrea und Sydney quatschen zusammen über die verschiedensten Dinge. Man erfährt ein wenig, wie es mit ihr und Kyler weitergegangen ist und als Tanner und Kyler auftauchen, entsteht schon ein ziemlicher Streit zwischen den beiden Hauptprotagonisten dieser Geschichte. Die Auseinandersetzungen fand ich überzeugend gemacht, was ich jedoch ein bisschen seltsam fand, wie schnell sie Tanners Meinung über Andrea geändert hat. Zunächst hat er kein richtiges Interesse an ihr und dann möchte gerne mit ihr zusammen sein. Ihm fällt dieser plötzliche Umschwung selbst auf, aber trotzdem hat es für mich nicht so richtig gepasst und war ein wenig unrealistisch. Zitat Tanner : "Irgendetwas vollkommen Bizarres war anscheinend zwischen Samstagabend und heute Morgen geschehen, denn ich wollte eine Beziehung. Und zwar mit Andrea. Ich konnte nicht genau sagen, was das ausgelöst hatte. Ich war mir nicht mal sicher, wieso ich ausgerechnet eine Beziehung mit ihr wollte. [...] Wenn ich ehrlich war, wusste ich es doch. Andrea konnte genauso gut austeilen wie einstecken. Sie war klug. Wenn sie mich nicht gerade auf eine Palme brachte, war sie witzig." Andrea dagegen ist schon länger in Tanner verliebt, hat aber auch aus bestimmten Gründen gemischte Gefühle gegenüber ihm. Wie auch der erste Teil wird aus der Sicht von Tanner und Andrea erzählt, so dass die Gefühle und Gedanken schön nachvollziehbar waren. Der Schreibstil von Jennifer L. Armentrout war wie gewohnt super, das Buch war sehr flüssig zu lesen. Sobald die beiden dann in der Hütte im Urlaub sind, knistert es immer mehr zwischen ihnen, die Streitereien werden deutlich weniger und die spüren die starke gegenseitige Anziehungskraft. Andrea fand ich als Protaginstin wirklich interessant. Sie hat viele Probleme, die sie belasten, die sie zu verdrängen versucht. Wenn es ihr schlecht geht, greift sie oft zu Alkohol und will damit ihre Unsicherheiten und Ängste verdrängen. Durch ihre Probleme hat sie auch ein gewisses Selbstwertproblem, dass sie denkt, sie hätte Liebe gar nicht verdient. Zitat Andrea : "Doch ein Teil von mir wusste, wie dumm und gefährlich das hier war. Tanner behauptete, dass das, was zwischen uns war, ihm etwas bedeutete ... Aber das hieß noch lange nicht, dass Tanner auch bleiben würde, wenn er erst einmal mehr über mich herausfand. Ich wusste, dass er das nicht tun würde. Ich erwartete es auch nicht von ihm; sobald er ein wenig tiefer unter die Oberfläche geschaut hatte." Tanner war mir auch gleich sympathisch. Ich fand es gut, wie er um Andrea gekämpft hat, nicht so schnell aufgegeben hat und auch sie mit ihren Problemen akzeptiert hat und ihr gleichzeitig damit auch helfen wollte. Ich hätte mir bei ihm nur charakterlich ein bisschen mehr gewünscht. Die Thematik mit seinem Vater und auch Tanners Rolle als Frauenheld, der erst keine Beziehung will, wurden meiner Meinung nach zu kurz angesprochen. Die Handlung fand ich insgesamt gut gemacht und ein schöner zusätzlicher Aspekt war, dass Sydney und Kyler einige Auftritte in diesem Buch hatten, weil ich sie so gerne mag. Fazit : Das Buch hat mir gut gefallen, aber der Umschwung von Streitereien zu dem Wunsch nach einer richtigen Beziehung kam mir doch ein wenig zu plötzlich und wirkte leicht unrealistisch.