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susan kon

Posted on 28.7.2020

"Lost in Fuseta" habe ich im Sommer 2020 mit Vergnügen gelesen. An dieser Region bin ich mal vorbeigefahren und kann mir so gut vorstellen, dass dieser Küstenstreifen bei der Ria Formosa, einer Lagunenlandschaft u. a. mit Salzgewinnung noch nicht von ganz so vielen Touristen besucht wird wie viele andere Orte der Algarve. Die Teambildung zwischen Leander, Graciana und Carlos, den Hauptpersonen der Reihe wird sympathisch und humorvoll dargestellt. Der Krimifall um Trinkwasser wird so fast zur Nebensache. Allerdings gewinnt der seltsame Kommissar aus Deutschland gerade durch seine Beiträge zur Aufklärung den Respekt der portugiesischen Kommissare nach und nach. Dazu kommt, dass auch die Persönlichkeitsentwicklung des deutschen Kommissars durch die Anerkennung der neuen Kollegen einen neuen Schub gewinnt, die zunächst unsicher sind, ob seine Eigenheiten typisch deutsch sind oder aber zu seiner besonderen Person gehören. Im Unterschied zu den früheren Kollegen von Leander in Deutschland nehmen sie ihn als Person wahr und sehen seine Eigenheiten nicht nur als Defizite. Der Buchtitel ist zwar nach Leander Lost benannt, aber für mich ist Graciana Rosado, die Hauptfigur durch ihre Ermittlungsfähigkeiten, ihre Stärke und Warmherzigkeit. Der aufgedruckte Autor "Gil Ribeiro" ist das gar nicht so geheime Pseudonym eines deutschen Autoren, machte mich aber aufmerksamer auf das Buch durch die Hoffnung, das Buch eines portugiesischen Autoren zu entdecken.

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