Harakiri
Luise, Margot und Edith – 3 unterschiedliche Frauen, ein Berufswunsch: Hebamme. Die Frauen leben in einer harten Zeit: mitten im 1. Weltkrieg machen sie eine Ausbildung zur Hebamme in Berlin. Sorgen und Nöte ihrer Patienten machen ihnen sehr zu schaffen, aber die drei halten fest zusammen, in jeder Situation und das hilft ihnen durch so manche Situation. Die drei Frauen haben mich gleich in ihren Bann gezogen. Auch wenn sie aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten stammen, sie verstehen sich gut und helfen einander. Ich hatte mir von dem Buch allerdings mehr Hebammenalltag gewünscht, stellenweise war es doch sehr politisch geprägt und beinahe von jeder Frau ist der Mann im Krieg gestorben. Sicher – das ist realistisch, aber irgendwann wollte ich das dann auch nicht mehr lesen. Zudem entband fast jede Frau ein Mädchen, was ich auch ein wenig nervig fand. Winterbergs Schreibstil war gewohnt lebendig und flüssig und ihre Charaktere durchwegs liebenswert, auch wenn manche erst ein wenig Unterstützung brauchten. Das Ende des Buches fand ich sehr traurig, das hätte ich mir anders gewünscht. Fazit: ein Buch über Freundschaft, über das Leben und Sterben, das oftmals nahe beieinander liegt. Winterberg gelingt es, den Leser zu fesseln und ihn in eine schwere Zeit zurückzuversetzen.