Johanna Jungreithmayr
Ostfriesen-Krimi mit Pepp Eigentlich wollte Rupert schon immer zum BKA, doch leider hat es nie geklappt. Jetzt bekommt er aber eine einmalige Chance, denn er sieht dem international gesuchten Drogenboss Frederico Gonzales-Müller zum Verwechseln ähnlich. Rupert stimmt dem Angebot zu und begibt sich auf einer gefährlichen Undercover-Mission mitten ins Herz des Drogenrings. Doch kann er ohne seine ostfriesischen Kollegen überhaupt überleben? Die Figuren Rupert ist ein ganz spannender Hauptcharakter. Er hat Humor und meistert die ganze Situation eigentlich ziemlich gut. Zugegeben, sein Frauenbild ist nicht ganz korrekt, aber macht nicht genau das dieses Macho-Mäßige aus, dass er als Fake-Drogenboss braucht? Ich finde es ziemlich cool, dass er relativ wenig Schiss hat und sich voll in die Mission hineinhängt. Auch wenn er meist selbstsicher wirkt, denke ich schon, dass er ab und an die Hilfe seiner Kollegen nötig hat, denn alleine ist eine solche Aktion nicht wirklich zu bewältigen. Die Geschichte Tja, wo soll ich da anfangen? Erstmal: Ich finde es toll, dass es in der Geschichte einige Plottwists gab, die ich nicht kommen sehen hätte. So ist das Ganze beim Lesen sehr spannend geblieben. Super fand ich es auch, dass ich als Neuling in der Welt von Ann Kathrin Klaasen und Rupert mich sehr schnell ausgekannt habe und den Überblick über das Team hatte. Einer meiner Kritikpunkte ist die Ähnlichkeit zwischen Rupert und Frederico Gonzales-Müller. Es kommt mir ziemlich unwahrscheinlich vor, dass sich die beiden so unfassbar ähnlich sehen, dass nicht mal Fredericos rechte Hand Kleebowski auffällt, dass das nicht der echte Frederico ist, der vor ihm steht. Auch in der Verhaltensweise merkt man das: Frederico und Rupert sind sich grundverschieden, und dann kommt Rupert auf einmal daher, imitiert Frederico und keiner merkt auch nur irgendwas?! Der Erzählstil Klaus-Peter Wolf erzählt Ruperts ersten Fall mit sehr viel Pepp, Humor und auch Spannung. Ich bewundere es, wie er es schafft, die doch irgendwie düstere Atmosphäre rüberzubringen und gleichzeitig mit so viel Witz zu erzählen. Diese Kombination finde ich echt toll und ich habe das Lesen sehr genossen. Auch allgemein war das Buch überhaupt nicht schwer zu lesen, aber trotzdem sehr spannend und fesselnd. Auch die wechselnde Sicht mochte ich. Dadurch, dass die Geschichte nicht nur aus Ruperts Perspektive erzählt wurde, bekam ich beim Lesen gleich einen vielseitigeren und besseren Überblick über die Geschehnisse und es wurde dadurch nochmal spannender. Das Cover Das Cover zum Buch gefällt mir an sich. Es passt zwar gut zur Geschichte und zum Schauplatz, aber trotzdem entdecke ich darin kein Detail, dass ich jetzt spezifisch mit dem Buch verbinden würde. Meiner Meinung nach würde es auch für jeden anderen Ostfriesen-Krimi (wenn man sich den „Rupert Undercover“-Schriftzug wegdenken würde) passen. So fehlt mir irgendwie ein bisschen die Individualität und die Einzigartigkeit. Trotzdem passt es gut dazu und ist auch wirklich schön. Fazit „Rupert Undercover“ hat mich mit Witz und Spannung überzeugt, auch wenn mich ein paar Dinge gestört haben. Trotzdem kann ich die Geschichte rund um Ruperts ersten eigenen Fall wärmstens empfehlen. Mein liebstes Zitat Er hatte so viel gelesen und so viel studiert, doch verstand er nicht mehr vom Leben als Vögel von einer Fensterscheibe. Vögel, die erst wenn ihr Genick brach, spürten, wie hart und undurchlässig Glas war. – S. 54 3,5 von 5 Sternen