frauschafski
Was haben wir aus Band 1 gelernt? Nichts. Zunächst muss ich darauf hinweisen, dass die Aufmachung des Buches wirklich toll ist. Band 1 und 2 zusammen sind ein Hingucker im Regal. Mit so einer tollen Gestaltung steigt die Erwartungshaltung natürlich noch mehr, was nicht unbedingt zum Vorteil ist. Und so begab ich mich erneut zusammen mit unserem altbekannten „Homie“ Nick und seinem Avatar Sarius nach Erebos. Neue technische Errungenschaften haben Erebos auch neue Kontrollmöglichkeiten gegeben. Dabei erweist sich das Smartphone natürlich schnell als Feind in der Hosentasche, denn nun sieht Erebos wirklich alles. Auf diese Weise fällt es dem Spiel noch leichter, immensen Druck auszuüben und seine Spieler zu seinen Zwecken zu missbrauchen. Nur, was ist dieses Mal das Ziel? Und da bin ich bei den Kritikpunkten: Auch wenn sich das Buch erneut wegliest wie nichts (das ist aber zum großen Teil Poznanskis eingängigem Schreibstil zuzuschreiben), verläuft der Plot quasi 1:1 zum erfolgreichen Vorgänger. Es tauchen alle zentralen Figuren aus dem ersten Teil auf, mehr oder weniger weiterentwickelt, sodass sich das Buch fast wie ein Klassentreffen liest. Da sind natürlich auch neue, junge Protagonist*innen, denn Erebos braucht ja Frischfleisch, das er sich gefügig machen kann. Letztlich greift die KI auf dieselben Mechanismen und Druckmittel zurück wie zuvor, sodass ich oft das Gefühl hatte, nicht wirklich ein anderes Buch zu lesen. Das neue Ziel des Spiels mag zwar anders gelagert sein, aber letztlich fand ich es auch weiter hergeholt und nicht so gut nachvollziehbar. Fazit: Die Handlung des zweite Teils gleicht zu sehr der des ersten. Ich hätte mir mehr neue Ideen gewünscht. Auch wenn es solide Unterhaltung ist, war ich leider insgesamt enttäuscht.