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mrstrikehardt

Posted on 25.7.2020

„Aber vieles ist vorstellbar.“ heißt es an einer Stelle in der Erzählung „Die Katze wohnt im Lalande’schen Himmel“. Was alles vorstellbar ist - vor allem im Bereich des Absurden, Grotesken des menschlichen Zusammenlebens (wie es der Klappentext zusammenfasst), aber auch des Perfiden - zeigt Clemens J. Setz auf grandiose Weise. Beim Lesen der längeren Erzählungen (10 bis 35 Seiten) stellte sich sich bei mir ein gewisses Zögern ein. Manchmal konnte ich es nicht glauben, was ich las, weil die Geschichten so abwegig und plausibel zugleich sind. Dass Setz dafür schiefe Bilder und Vergleiche (er)findet, ungeahnte Querverbindungen aufmacht, erhöht den Reiz zusätzlich. Setz spielt auch gekonnt mit den Erwartungen der Leserschaft, denn bei der Erzählung „Das Christkind“ geht alles glatt und der große Knall bleibt aus. Von allen Erzählungen ist mir „Geteiltes Leid“ nachhaltig in Erinnerung geblieben, weil sie sich auf sehr ernsthafte und irgendwie auch komische Weise dem Thema Panikattacken, Vater-Sohn-Beziehung annimmt. Hier blieb mir oft das Lachen im Halse stecken.

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