Harakiri
Wer das Ende des ersten Bandes gelesen hat, ist hier schon etwas gespoilert, denn man weiß, wie lange die Großeltern noch leben. Sehr verwirrend war auch, dass eine Familie kurzerhand umbenannt wurde und eine andere Schwester mit auf Reisen geht. Wer die Bücher glatt hintereinander weg liest, der ist hier etwas verwirrt. Am Ende erklärt Ulrike Renk jedoch, weshalb sie die Familie umbenannt hat, was mir durchaus logisch erschien und mich wieder mit der Handlung versöhnt hat. Sonst ist das Buch wieder flüssig geschrieben, aber auch dieser Band plätschert so vor sich hin, ohne jegliche Höhen und Tiefen. Alles klappt immer so hervorragend, dabei mag ich in Renks Büchern auch immer, wenn sich einmal Schwierigkeiten auftun und die Protagonisten diese lösen müssen. Dennoch war dieser Band lebendiger als der erste. Durch die abwechselnde Handlung jeweils einer Schwester und ihrer Erlebnisse kommt eine gewisse Dynamik auf, die das Buch interessant macht. Carola lebt ihr Leben in Deutschland, gewöhnt sich daran und findet in ihrer Cousine und ihrem Cousin Freunde fürs Leben. Elsa, die sich in ihren Cousin Otto verliebt und Mina, die bei ihrer Tante Till lebt und auf eine Liebe hofft, die ihr verboten wird. Schön fand ich es, dass manche Handlungen die Story aus Band 1 noch vertieft und genauer erklärt haben und einfach, dass die Familienbande in diesem Roman viel mehr Raum bekamen als im ersten Buch. Fazit: Die Fortsetzung der „Australierin“ konnte mich mehr begeistern als Teil 1. Sprachlich wie immer top und sehr anschaulich und liebevoll erzählt.