Harakiri
Jungstar Delia steht kurz vor ihrer ersten Filmrolle, als ein tragisches Unglück passiert, aus dem sie ihr Hund Caity gerade noch retten kann. Von Narben gezeichnet ändert sich ihr Leben. Vom gefragten Model hin zur Vermarktung der Wunden. Doch irgendwann hat Delia genug und versucht sich zu wehren. Ohne Erfolg. Denn die dominante Mutter sieht ihre Felle davonschwimmen. Erzählungen aus Sicht eines Hundes? Ungewöhnlich. Auch dieses „Wir“ in dem der Hund erzählt fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Das Buch startet recht ruhig und ich wartete angespannt auf die Stelle, an der das Buch seine Berechtigung für die Heyne-Hardcore-Reihe fand. Leider musste ich sehr lange warten, fast bis zum Ende. Anfangs war das Buch fast noch mystisch angehaucht, was allerdings so gar nicht zu Ketchum passt. Von ihm bin eher Blutvergießen und mehr Horror gewöhnt. Scar erzählt von einer eigentlich intakten Familie. Doch wenn man hinter die Kulissen schaut, ist da auch nicht alles zum Besten. Vor allem Sohn Robbie leidet sehr unter der Lieblosigkeit seiner Mutter. Überhaupt kamen mir beide Eltern sehr berechnend vor, allen voran Vater Bart, der nur nach sich schaut. Mutter Pat hingegen steckt all ihre Energie in die Vermarktung ihrer Tochter und in die Liebschaft zu Agent Roman. Eigentlich eine starke Geschichte, die Ketchum und McKee da erzählen. Allerdings eher ungewohnt für den Autor. Und wer Horror erwartet, der sei gewarnt: schaurig wird es erst weit am Ende. Allerdings gibt es dann auch noch eine kleine Überraschung, die zwar zum Buch, nicht aber zu Ketchum passt. Fazit: man kann die Geschichte gut lesen und sie fesselt auch, allerdings sollte man wissen, dass man keinen harten Horror-Thriller bekommt, auch wenn der Titel in der Hardcore-Schiene erscheint