Harakiri
Das Leben geht seltsame Wege Als Samantha, genannt Sam, den querschnittsgelähmten Sebastian kennen lernt, ist es nicht einfach für sie. Sie verliebt sich in ihn, muss aber lernen, mit seiner Behinderung zu leben. Und dann ist da auch noch Josh. Der sich die Schuld an Bastis Unfall gibt und seitdem sehr verbittert ist. Sein Verhalten macht die Beziehung zwischen Sam und Basti nicht einfacher, zumal sich Josh auch in Sam verliebt hat. Und dann fährt Basti in Urlaub und bittet Sam, sich um Josh zu kümmern… Das Buch ist kein lockerer Liebesroman, aber seit „Ziemlich beste Freunde“ sind Romane über Querschnittsgelähmte ja gesellschaftsfähig. „Die Einsamkeit des Augenblicks“ ist dennoch ein ganz anderes Thema. Basti, der im Rollstuhl sitzt und dennoch seine Lebensfreude nicht verloren hat und Josh, der schwermütig und selbstmordgefährdet ist, verlieben sich in dieselbe Frau. Natürlich führt das zu Spannungen und auch Sam ist hin- und hergerissen. Überrascht hat mich, mit welchem Tiefsinn die Autorin das Thema herangegangen ist. Basti geht es mit seiner Behinderung zwar gut, dennoch merkt man ihm an, dass sie ihn auch einschränkt. Behutsam geht Koch dieses Thema an ohne den Leser zu überfordern. Das Ende fand ich fast ein wenig klischeehaft, dennoch passte es natürlich am besten zum Roman. Kochs Sprachstil hat mir gut gefallen. Schnörkellos und flüssig. Man fühlte sich auf jeder Seite gut aufgehoben. Zudem fand ich das Buch sehr authentisch. Koch spielt keine heile Welt, sie beschreibt das Leben wie es ist. Mit all seinen Höhen und Tiefen. Zugegeben, manchmal etwas zu viel des Guten, aber dennoch mochte ich das Buch sehr gerne.