Harakiri
Rachel fährt täglich mit dem Zug nach London. Auf der Strecke ist ein Haltesignal, das direkt vor einem Haus hält, in dem Rachel zwei Menschen beobachtet. Sie gibt ihnen sogar Namen und malt sich ihr Leben aus. Als die Frau eines Tages vermisst wird, wird Rachel in den Fall hineingezogen. Ihre krankhafte Besessenheit zu ihrem Ex-Mann Tom, der in der Nachbarschaft des Paares wohnt, macht sie sogar zu einer Verdächtigen. Rachel setzt nun alles daran, herauszufinden, was tatsächlich passiert ist – denn sie war zum Zeitpunkt des Verschwindens in der Nähe, allerdings stark alkoholisiert. Rasch kommt sie dem Täter auf die Spur und selbst in Gefahr… Filmriss – Rachel kann sich nicht an die Vorkommnisse in jener Nacht erinnern. Darauf baut das komplette Buch auf und nur deshalb kann die Handlung so passieren, wie sie geschildert wird. Erst nach und nach entwickelt die Autorin die Handlung, nichts ist wie es scheint . Und was anfangs noch heile Welt war, entpuppt sich schnell als Blendwerk. Rachels Alkoholsucht, ihre Arbeitslosigkeit, die Probleme in der Beziehung von Megan, Toms wahrer Charakter und vieles mehr führen den Leser aufs Glatteis und werden erst schrittweise enthüllt. Der Debutroman von Paula Hawkins hat mir sehr gut gefallen, allerdings verstehe ich den Hype darum jetzt nicht ganz. Genauso wie bei Gone Girl wird hier ein Buch hochgelobt und als Weltbestseller aufgebauscht, das zwar sehr gut geschrieben ist, dennoch Längen aufweist und das in meinen Augen von einigen Büchern in Sachen Spannung gut getoppt wird. Nichtsdestotrotz hat Girl on the train mich gut unterhalten und wären da nicht die ständigen Alkoholexzesse der Protagonistin gewesen, dann würde ich mich dem allgemeinen Credo wohl anschließen. So ziehe ich für diese eher nervenden Stellen ein Sternchen ab, wobei mich der Schluss wieder sehr gefesselt hat und auch der Aufbau der Handlung sehr gut durchdacht war.