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Neverland3r

Posted on 23.7.2020

Als ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt haben. Es klang nach einer süßen Rockstar-Geschichte. Umso glücklicher war ich, als ich die Zusage vom Bloggerportal bekommen habe. An dieser Stelle also ein Dankeschön, an den cbj Verlag für das zur Verfügung stellen des Rezensionsexemplars. Nur leider hat auf mich keine Rockstar-Geschichte gewartet. Oder zumindest nicht so, wie ich erwartet hatte. Wir begleiten die Zillinge Nina und Nancy, die sich zu Beginn des Buches nicht sonderlich gut verstehen. Und hier kommt mein erster Kritikpunkt: die beiden Mädels sind 15, was es für mich etwas schwierig gestaltet hat, mich in die beiden hineinzuversetzen – immerhin bin ich knapp 10 Jahre älter. Und aus genau diesem Grund versuche ich, das Buch so objektiv, wie möglich zu betrachten. Nancy ist eine wahre Fashionista: sie achtet immer auf ihr Outfit und Auftreten und betreibt neben ihrem erfolgreichen Instagram-Account auch einen Blog, wo sie Fanfiction zu ihrer Lieblingsband Chasing Chords verfasst. Sie ist der Ansicht, dass Leadsänger Chase und sie wie füreinander gemacht wurden. Nina ist das komplette Gegenteil von Nancy. Sie hält sich im Hintergrund und hört lieber klassische Musik, als die von einer Pop-Band. Außerdem fand ich es toll, dass sie Klavier spielt. Wie es der Zufall, oder besser gesagt die Mutter der beiden, so will, müssen die beiden einen Tag miteinander verbringen. Das schweißt die beiden Schwestern schon etwas näher zusammen. Nachdem sie zu Ninas Autogrammstunde eines berühmten Komponisten gegangen sind, begleitet Nina ihre Schwester zu einem Konzert von Chasing Chords. Nach dem Konzert werden die beiden Schwestern getrennt und während Nancy alles versucht, um Chase zu erwischen, begegnet Nina ihm wie zufällig. Die beiden verstehen sich auf Anhieb. Insgesamt fand ich den Verlauf der Geschichte gut. Man konnte eine Entwicklung bei den beiden Schwestern sehen, die sich nicht nur auf die Beziehung zueinander sondern auch charakterlich bezieht. Mir hat es immer besser gefallen, aus Ninas Sicht zu lesen, da ich mich mit ihr ein bisschen mehr identifizieren konnte, als mit Nancy. Bei Nancy fand ich es teilweise etwas unglaubwürdig, wie sie mit 15 dargestellt wurde, ebenso Nina, die in meinen Augen etwas überzogen beschrieben wurde. Im Verlauf des Buches passieren ein, zwei Dinge, die man als Leser nicht unbedingt erwartet hätte, was für mich aber etwas zu kurz abgehandelt wurde. Während des Lesens habe ich gemerkt, was für Typ Menschen die Autorinnen sind, denn sie gestalten ihre Charaktere nach ihrem Erscheinungsbild. Der Schreibstil der beiden wirkt teilweise sehr kindlich und stellt Erwachsene oft als merkwürdig dar, vor allem die Mutter von Nina und Nancy. Dennoch kam ich gut und flüssig durch die Geschichte. Mein größter Kritikpunkt ist das Lektorat. Ein Fehler passiert, zwei sind auch noch in Ordnung. Aber wenn ich auf 350 Seiten zehn Fehler finde, ist das schon etwas … wie soll ich sagen? Schlampig gearbeitet? Es fehlten oft Worte, waren zu viel oder falsch. Außerdem fand ich die Übersetzung stellenweise auch nicht besonders gut. Trotz der Kritik fand ich das Buch okay. Ich habe schon deutlich bessere Rockstar-Geschichten gelesen, doch ich habe mich hier nicht durchquälen müssen. Während des Lesens habe ich oft darüber nachgedacht, ob ich den zweiten Band auch lesen werde und bin nach beenden des Buches zu dem Schluss gekommen, dass ich ihn mir auf jeden Fall mal ansehen werde. Schließlich hat mir das Ende doch ganz gut gefallen. Da das Ende an sich abgeschlossen ist, muss man den 2. nicht zwingend lesen. #FindTheGirl bekommt von mir 3/5 Sternen.

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