Harakiri
Louise hat Tom betrogen. Die beiden versuchen es mit einer Paartherapie. Vor den Sitzungen treffen sie sich noch in einem Lokal und dort findet in Hornbys Augen erst die richtige Therapie statt. Die beiden reden über verschiedene Dinge und kommen sich langsam wieder näher. Hornby packt ein spannendes Thema an: ein Ehepaar, das sich auseinandergelebt hat und wieder zueinander finden möchte. Er verpackt seine Lektüre in 10 kurze Kapitel, jedes ein wenig anders humorvoll. Tom und Louise passen in meinen Augen so gut zusammen, dass ich mir kaum vorstellen konnte, dass es kein Happy End geben könnte. Ich mag Hornby, aber mehr mag ich eigentlich seinen schwarzen Humor. Das Zitat von der Kirkus Reviews „Das Buch besteht fast ausschließlich aus schlagfertigen Antworten voller Witz“ kann ich so eigentlich nicht bestätigen. Sicher, die beiden unterhalten sich gut und vergleichen ihre Eheprobleme auch schon mal mit dem Brexit oder ähnlichem, aber so richtig schmunzeln musste ich jetzt nicht über die Passagen. Ich fand das Buch eher ernst geschrieben und das Thema gibt das ja auch eher so her. Teilweise war aber Hornbys Humor dann doch ein wenig am Durchblitzen, z.B. das ältere Ehepaar, das Tom und Louise zu Spekulationen anregt, das fand ich sehr erfrischend. Fazit: für mich kein typischer Hornby, wenn auch schön zu lesen, aber nicht zu vergleichen mit „A long way down“. Dennoch ein schönes Buch, das Ehepaare auch gemeinsam lesen können. Man wird sich in ein paar Szenen sicher wiedererkennen.