Harakiri
Als Alice‘ Großmutter stirbt will Alice dem Geheimnis ihres Jugendtraumas auf die Spur kommen: in einem kleinen abgelegenen Dorf sind auf einmal 900 Einwohner verschwunden und keiner hat sie jemals wiedergesehen. Alice möchte einen Dokumentarfilm über das Dorf drehen und heuert eine kleine Filmmannschaft an. Doch bereits am ersten Abend geschehen merkwürdige Dinge. Die Filmcrew hört Stimmen und sieht Fremde. Alice lässt sich nicht beirren, doch dann wenden sich die Ereignisse dramatisch und es gibt erste Tote. Camilla Sten ist die Tochter von Viveca Sten und ich war sehr neugierig, ob sie das Schreibtalent ihrer Mutter geerbt hat. Ich muss sagen, ich habe mich in dem Roman von Anfang an sehr wohlgefühlt. Die Charaktere haben mir gut gefallen, wenn ich auch anfangs nicht recht wusste, wer die Geschichte erzählt und wer nun wessen Großmutter, bzw. Mutter ist. Aber das hat sich schnell gelöst und ich habe mich gut eingelesen. Stens Schreibweise hat mir auch sehr gut gefallen. Sie versteht es, durch ihre Worte das Grauen erwachen zu lassen. Wenige Worte genügen und man kann sich die Umgebung und das Gruselige der Nacht dort sehr gut vorstellen. Auch die Auflösung des Falls hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt: Die Gegenwart und das Dorf vor 60 Jahren. Teilweise werden auch durch Briefe tiefere Einblicke in die Geschichte damals gewährt. Fazit: sehr gelungenes Debut, wenn auch ein klein wenig vorhersehbar, außer das, was mit der Pfarrgemeinde passiert ist. Mir hat es viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen.