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kimvi

Posted on 22.7.2020

Eineinhalb Jahre sind vergangen, seit Emily Baxter den Ragdoll-Killer zur Strecke gebracht hat. Mittlerweile ist sie zum Chief Inspector befördert worden. Nun ersuchen US-Ermittler um ihre Mithilfe, denn an der Brooklyn-Bridge wurde ein Toter aufgehängt und es hat den Anschein, als ob jemand den Ragdoll-Killer kopieren würde. Gemeinsam mit Agenten vom CIA und FBI versucht sie der Sache auf den Grund zu gehen. Doch schon bald droht der ganze Fall aus dem Ruder zu laufen. Der Killer scheint den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein und schlägt nicht nur in Amerika, sondern auch in London zu. Ein gefährliches Katz- und Mausspiel beginnt.... "Hangman" ist nach "Ragdoll" der zweite Band um die Ermittlerin Emily Baxter. Man kann den zweiten Fall auch ohne Vorkenntnisse lesen, da der Autor immer wieder Informationen zu den Ereignissen des ersten Teils einstreut. Allerdings erschweren fehlende Kenntnisse aus dem ersten Teil den Einstieg in "Hangman" etwas. Denn ohne Vorwissen wird man am Anfang mit vielen Informationen geradezu erschlagen, sodass es nicht ganz leicht fällt, alles in den richtigen Zusammenhang zu bringen. Das Buch beginnt mit einer interessanten Vernehmung, die sofort neugierig auf das Geschehen macht. Man möchte unbedingt erfahren, was wirklich geschehen ist und stürzt sich deshalb mitten in den Fall. Es gibt unterschiedliche Perspektiven und mehrere Handlungsstränge, die miteinander verknüpft werden. Dadurch wird bereits früh Tempo aufgebaut, sodass man schnell in den Sog der Ereignisse gerät. Der Schreibstil von Daniel Cole ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen. Da der Killer einiges mit seinen Opfern und den Ermittlern anstellt, sollte man beim Lesen nicht allzu zartbesaitet sein. Denn gelegentlich hat man das Gefühl, dass das Blut förmlich aus den Seiten heraustropft. Dennoch gelingt es dem Autor hervorragend, neben der Ermittlungsarbeit und dem blutigen Gemetzel sogar noch eine Prise Humor einzustreuen, bei der man dann etwas aufatmen und unverhofft schmunzeln kann. Die Charaktere sind nicht ganz einfach. Besonders Emily Baxter hat eine Art, mit der nicht jeder umgehen kann. Im Verlauf der Handlung gewöhnt man sich allerdings daran, dass sie niemandem vertraut, viel zu viel trinkt, immer sagt was sie denkt, auch wenn es nicht angebracht ist und stellenweise sogar sehr distanziert und etwas überheblich wirkt. Auch wenn man ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen kann, wirkt sie sehr lebendig. Auch die anderen Charaktere sind facettenreich. Sie haben Ecken und Kanten und wirken dadurch ebenfalls glaubhaft, sodass man den Ermittlungen gespannt folgen kann. Die Spannung baut sich bereits früh auf und kann durchgehend gehalten werden. Denn der Killer lässt sich immer wieder etwas Neues für seine Opfer und die Ermittler einfallen. Auch wenn sein Vorgehen und die Umsetzung seiner Pläne nicht immer logisch erscheinen, ist der Thriller doch spannend zu lesen und gipfelt in einem rasanten Showdown. Ich habe mich beim Lesen dieses Thrillers sehr spannend unterhalten gefühlt, obwohl ich den ersten Fall nicht gelesen habe. Das hat mir zwar den Einstieg etwas erschwert, doch der aktuellen Handlung konnte ich trotzdem folgen. Mit Emily Baxter hatte ich zunächst meine Probleme, da sie mir durch ihre Art nicht sofort sympathisch war. Doch das hat sich zum Glück schnell gegeben, sodass ich das spannende Geschehen dann ganz auf mich wirken lassen konnte. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt "Hangman" deshalb vier von fünf möglichen Bewertungssternchen.

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