auserlesenes
Im Jahr 1990 auf der Insel Manihiki: Die junge Kiona führt mit ihrer Familie ein einfaches, aber zufriedenes Leben und taucht in den tropischen Gewässern der Südsee nach Perlen. Doch eines Tages zieht ein Zyklon über die Insel im Südpazifik. Vor der Perlenfarm ihrer Eltern kentert ein Segelboot in der rauen See. An Bord ist ein verletzter Mann. Es handelt sich laut seines Ausweises um Erik Bergman (34), einen gebürtigen Schweden. Er behauptet, ein Banker aus London zu sein. Kiona pflegt ihn und verliebt sich in ihn. Als Erik die Insel plötzlich verlässt, kommen Kiona Zweifel. Ist der Fremde etwa nicht der, für den er sich ausgegeben hat? Sie will ihn zu suchen und beginnt ein Abenteuer quer durch die Welt, bei dem sie in Lebensgefahr gerät. „Die Perlenfarm“ ist ein Roman von Liza Marklund. Meine Meinung: Der Roman geht los mit einem Prolog und endet mit einem Epilog. Zudem gibt es sechs Teile, die an unterschiedlichen Orten der Welt spielen. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Kiona. Der Schreibstil zeugt von Sprachgewandtheit, ist aber auch recht nüchtern und ein wenig distanziert. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Kiona ist eine interessante Protagonistin, mit der ich mich zwar wenig identifizieren kann, die mir aber nicht unsympathisch ist. Ihre Gedanken und Gefühle lassen sich gut nachverfolgen. Die Idee, eine Liebesgeschichte mit einem Spannungsroman zu verknüpfen, gefällt mir. Auch das anfängliche Südsee-Setting hat mich sofort angesprochen. Im weiteren Verlauf hat die Handlung zwar ein paar Längen. Allerdings erzeugen mehrere Wendungen und Hindernisse immer wieder Spannung. Thematisch ist der Roman bemerkenswert vielfältig. Die Basis der Geschichte, der Zyklon, basiert lose auf realen Begebenheiten. Das tatsächliche Ausmaß des Naturereignisses wird in einer Art Nachwort dargestellt. Darüber hinaus spielen auch andere Aspekte wie das Politik- und Finanzsystem eine Rolle. An verschiedenen Stellen im Roman wird die fundierte Recherche der Autorin deutlich. Das Cover ist ansprechend gestaltet, wobei die Optik eine wesentlich harmonischere Handlung vermuten lässt. Das gilt auch für den deutschen Titel, der ziemlich wörtlich von der schwedischen Originalausgabe übernommen wurde. Mein Fazit: „Die Perlenfarm“ von Liza Marklund ist ein Roman mit kleineren Schwächen, der mich insgesamt gut unterhalten hat.