trinschen
Als Leser macht man beim Lesen nicht nur eine kleine Welt- sondern auch eine Zeitreise. Im kommunistischen Laos der 1970er Jahre erleben man zwei Geschichten: Zum einen klären Dr. Siri und seine Assistentin Dtui im Norden des Landes mehrere Morde auf, zum anderen begleitet man den Pathologiegehilfen Geung auf einem langen Fußmarsch quer durchs Land. Ich mag die Charaktere, die sich irgendwie an der Grenze desvom Regime erlaubten benehmen, ihre Faszination von der Aufklärung der Mordfälle und den feinen Humor. Man trifft hier auf einen asiatischen Sherlock Holmes mit einer weiblichen Watson. Außerdem bekommt man nebenbei einen Einblick in ein exotisches Land, das zum Zeitpunkt der Handlung unter kommunistischer Herrschaft steht. Das führt immer wieder zu scheinbar absurden Situationen, die mit einem Augenzwinkern gelöst werden. Dr. Siris Geisterverbindung muss man mögen, in diesem Fall spielt sie nur eine vergleichsweise kleine Rolle. Das Buch ist der dritte Band der Serie, er kann unabhängig von den anderen gelesen werden. Allerdings wird einiges verständlicher, wenn man um Dr. Siris Eigenschaft als Schamane Bescheid weiß.