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SaintGermain

Posted on 20.7.2020

2016 beobachtet Dr. Sellmann ein Protonen-Kollisions-Experiment am CERN in Genf. Als die Werte entgleisen, versucht er eine Notabschaltung. Dabei bezahlt er mit seinem Leben. Die Öffentlichkeit wird nur mit einer kurzen Nachricht informiert. Untersuchungsrichter Merlin hat den Todesfall eines wissenschaftlichen Mitarbeiters an der Universität Paris auf seinen Schreibtisch liegen. Alles spricht für Selbstmord, doch sein Vorgesetzter - Professor Stein - ist spurlos verschwunden. Der Wissenschafts-Journalist Michel "Mike" Peters war von einem anonymen Tippgeber auf das Verschwinden des Professors aufmerksam gemacht worden. Es gelingt ihm zusammen mit seinen Freund Sebastien Giroud, den möglichen Aufenthaltsort des Professor zu ermitteln. Mike macht sich auf den Weg nach Chile. Maurice Belloumi darf probeweise bei der Kripo unter Lefebvre arbeiten. Da Sebastien ermordet wird, wird er auf Mike angesetzt. Das Cover des Buches gefällt mir zwar an sich gut, aber es passt meiner Meinung nach absolut nicht zum Genre und auch zum Buch selbst nicht wirklich. Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; sowohl die Charaktere als auch die Orte werden hervorragend dargestellt. Der Plot ist gut durchdacht; die wissenschaftlichen Fakten scheinen gut recherchiert worden zu sein. Der Autor hält sich im Großen und Ganzen an die alte Rechtschreibreform (wie er selbst im Buch schreibt), allerdings schreibt er auch "Albtraum" und nicht "Alptraum" wie vor der Reform. Und manchmal verwendet er auch eine noch ältere Rechtschreibung (Affaire, photographieren). Auch die Interpunktion in einem direkten Gespräch ist ungewöhnlich und entspricht nicht der Norm. Der Spannungsbogen war das ganze Buch über sehr hoch. Es gibt nicht nur verschiedene Handlungsstränge, die sich langsam vereinen, sondern auch insgesamt ist das Buch ein interessanter ungewöhnlicher Genre-Mix aus Science-Fiction, Krimi, Thriller, Romance und Erotik (im homosexuellen Bereich). Die Erotikszenen waren allerdings gut in die Story eingebettet und brachten auch die Geschichte hin und wieder voran, sodass sie nicht (wie bei manch anderen Büchern) einfach hineingeschrieben werden, damit sich das Buch besser verkauft (was ja auch meist ein Irrglaube ist). Das Buch ist in sich abgeschlossen, allerdings gibt es bereits einen 2. Band um die Charaktere und die Geheimgesellschaft "Moira", auf den ich mich bereits sehr freue. Das Buch wurde trotz seiner beinahe 600 Seiten nie langweilig und ich blieb immer dran. Das Buch ist das Debüt des Autors und ist zum Großteil sehr gut gelungen. Fazit: Interessanter Debüt-Genremix, der mich überzeugen konnte. 4,5 von 5 Sternen

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