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Matzbach

Posted on 20.7.2020

Mord im Burschschaftsmilieu Im zweiten Fall des Marburger stand by - Kommissars Nau geht es um zwei Männer, die im Abstand von zwei Tagen ermordet in den Kasematten des Marburger Schlossbergs aufgefunden werden. Nau und seine beiden Mitarbeiter finden schnell heraus, dass beide Opfer Mitglieder der Studentenverbindung der Elisabethaner waren. Ist hier auch der Mörder zu suchen? Um dies herauszufinden, lässt sich Nau darauf ein, im Verbindungshaus zu leben, um dort zu beobachten bzw. weitere mögliche Morde zu verhindern. Dabei unternimmt er auch einen nächtlichen Ausflug in die Marburger Unterwelt. Auch diesmal nimmt sich Hövelmann viel Zeit, die altehrwürdige Universitätsstadt und ihre Einwohner zu beschreiben, was, wie bereits in meiner Rezension zum ersten Krimi, für Ex-Marburger durchaus seinen Reiz hat. Auch der Einfluss der dortigen Burschenschaften mit ihren Luxusvillen unterhalb des Schlosses wird einigermaßen glaubwürdig wiedergegeben. Und dass Nau, sein Hund Pepper und sein Team ein liebenswürdiges Gespann sind, habe ich ebenfalls schon betont. Diesmal scheint sich auch in seinem Privatleben etwas weiterzuentwickeln. Dagegen wirkt der Fall etwas uninspiriert. Die Ermittlungen dümpeln vor sich hin, am Ende wird eher zufällig eine (Teil-)Lösung gefunden, die den Leser etwas hilflos zurücklässt. Dafür gibt's dann einen fetten Stern Abzug! Nachtrag: Hövelmann hat einen fetten historischen Schnitzer eingebaut. Der in der Elisabethkirche ruhende Hindenburg war niemals Reichskanzler, leider, muss man fast sagen, denn in dieser Funktion hätte er vermutlich weniger Schaden für die deutsche Geschichte angerichtet.

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