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SternchenBlau

Posted on 20.7.2020

Urlaubslektüre Die Halligen, eine Jahrhunderte alte Kulturlandschaft, die heute ein Bollwerk bei Überschwemmungen durch die Klimakrise sind. Die Nordsee und das Wattenmeer sind dazu für mich eine wunderschöne Erinnerung, den ich mit meinem verstorbenen Vater gemacht habe. Und Greta Henning schafft es mit ihrem Krimi „Halligmord“ in diese wundervolle Landschaft zu entführen. Mit dem Band startet die Reihe um „Minke van Hoorn“ und ich mag sie als Charakter sehr gerne. Allerdings bleibt noch so einiges wage. Wie hat man denn den Posten als Komissar:in vier Jahre seit dem Tod ihres Vaters für sie freigehalten? Die Orchestrierung gefällt mir, aber tiefe Psychogramme gibt es hier nicht. Dazu passt auch, dass eine Person die Auflösung sehr lapidar hinnimmt. Minkes Backstory-Wound hätte ich nicht gebraucht und auch ansonsten gibt es so ein paar Sachen, die als Krimi nicht so ganz sauber waren: Wird hier bei einer Entführung wirklich nur mit einer One-Woman-Show ermittelt? Verschwiegenheitspflicht, Darstellung der Presse, und wer muss denn vor der Beerdigung einen Grabstein auswählen? Vielleicht merkt man hier auch, dass es der erste Krimi der Autorin ist, die hier erstmals unter diesem Pseudonym veröffentlicht. Die Auflösung habe ich schon ziemlich früh geahnt, aber es hat mir Spaß gemacht, Minkes zu begleiten, wie sie schließlich die Puzzleteile zusammenfügt. Vom Genderbild schildert der Krimi einige Klischees, aber durchaus auch mit der Wertung, dass das nervig oder schädlich ist. Eine wirkliche Auseinandersetzung gibt es allerdings leider nicht. Fazit Alles im allem bin ich Minke gerne bei ihren Ermittlungen zu geguckt, so dass ich den Krimi als schöne, unkomplizierte Urlaubslektüre empfehlen kann. Der Krimi spielt vor so einer wundervollen Kulisse, dass ich meine 3,5 Sterne noch ganz knapp aufrunde.

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