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Merle

Posted on 19.7.2020

Danke an NetGalley, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Das Lied des Achill wollte ich schon ewig lesen - über dieses Buch und das andere Buch der Autorin, Ich bin Circe, habe ich schon sehr viel Gutes gehört. Was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Das Lied des Achill orientiert sich stark an der "echten" Sage des Helden. Gepaart wird diese wunderbar spannende Geschichte mit einem poetischen Schreibstil, und der traumhaften Kulisse Griechenlands. Sommergefühle sind vorprogrammiert. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Patroklos, dem besten Freund, dem Partner von Achill. Eine interessante Wahl. Aber wie ich finde, sehr passend. Nicht der Held erzählt die Geschichte, sondern eine ihm nahe stehende Person. Über die Handlung muss ich jetzt nicht viel sagen; es basiert auf einer "wahren" Geschichte (naja, so wahr wie Sagen halt sein können) und wenn man die Sage kennt, dann sind hier kaum Überraschungen vorprogrammiert. Trotzdem finde ich, das die Nacherzählung sehr gelungen ist. Einerseits werden Achill und Patroklos hier als homosexuelles Paar dargestellt - was sie vielleicht auch waren. Soweit ich weiß, wurde das in den meisten Nacherzählungen runtergespielt. Madeline Miller hat keine Angst vor Tabus. Und das Beste an diesem Buch: der Stil. Ich hab schon oben das Wort poetisch erwähnt. Nur wenige Autor*innen bringen solche Gefühle in mir hervor. Ich habe geliebt, und gelitten. Die Liebe zwischen Achill und Patroklos ist anders als jede, die ich in Büchern gelesen habe. Ehrlich und realistisch und unendlich. Auch das Ende hat mich unglaublich berührt. Ein Wort, um dieses Buch zu beschreiben: wunderschön. Ich gebe dem Buch 4,5 Sterne.

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