sommerlese
Auf Rügen stehen die belieben Störtebeker-Festspiele an, ein Touristenmagnet erster Güte. Die Polizei ist jedoch in Alarmbereitschaft, denn eine Terrorwarnung scheint dieses Ereignis zu überschatten. Doch die Ermittlungen verlaufen im Sand. Kommissarin Romy Beccare stößt bei ihren Nachforschungen auf mysteröse Vermisstenfälle von zwei jungen Frauen, die beide im Gästehaus Magold in Ralswiek gewohnt haben. Wollte mit diesem Terrorhinweis nur jemand die Polizei zum Ermitteln in genau diesen Fällen anhalten? Romy findet noch mehr Details, die in der Vergangenheit einfach nicht weiter verfolgt wurden. Dieser Krimi führt wieder nach Stralsund und Umgebung und der regionale Aspekt wird vor allen Dingen in der Stimmung der Schauplätze am Meer und bei den kulinarischen Details aufgegriffen. Die Idee mit der Terrorwarnung hat mich sofort interessiert, diese Thematik ist extrem brisant und ich hatte gleich hohe Erwartungen an das Buch. Wie dann die Handlung mit diesem Thema verknüpft wurde, ist zwar raffiniert, aber doch eher unspektakulär zu nennen. Die Familiendramen der Nachwendezeit sind das eigentliche Thema. Es geht mit den Ermittlungen zu sehr in die Vergangenheit, dazu müssen unzählige Personen befragt werden, das macht das Ganze doch eher mühselig nachzuverfolgen. Erst langsam erkennt man immer mehr Verbindungen unter den Befragten. Wer mit wem in Beziehung stand und welche weiteren Verflechtungen unter den Figuren bestehen, ist echt mühselig zu behalten. Dazu kommen noch die reichlich vorhandenen Ermittler, die allerdings im Anhang näher beschrieben werden. Auch wenn ich konzentriert gelesen habe, so fühlte ich mich teilweise wie in einem Ratespiel und dabei geht natürlich die Spannung doch sehr verloren. Für mich wirkten die Mordfälle eher mit zu vielen Verbindungen zusammenkonstruiert. Leider konnte mich "Deichmord" nicht vollständig überzeugen. Auch fehlt mir der inhaltliche Bezug zum Titel völlig.