damarisdy
Ich habe mich sehr über den Titel "Alles, was ich dir wünsche" von Vanessa Carnevale gefreut, welcher mir vom HarperCollins Germany Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle! Es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch nicht beeinflusst wird. Da ich den Debütroman "Was für immer bleibt" bereits ins Auge gefasst habe und dann entdeckte, dass ein neuer Roman bei Netgalley für Anfragen zur Verfügung stand, sah ich daran meine Chance die Autorin endlich kennen zu lernen :) Außerdem sprach mich der Klappentext der Geschichte sehr an, da ich selber leidenschaftlich gerne zeichne und male und direkt etwas mit der Hauptfigur gemeinsam habe. Neugierig begann ich zu lesen. In der Geschichte geht es um die Hauptprotagonistin Mia Moretti, die schon immer das Malen liebte. Seit sie allerdings an Krebs erkrankte, hat sie ihrer Leidenschaft abgeschworen, auch dann noch, als sie ihre Krankheit besiegte. Nichts ist mehr wie es einmal war. Ein Neuanfang könnte helfen und so reist sie in die Toskana, nach Florenz. Dort schließt Mia nicht nur ihre neue WG-Mitbewohnerin Stella in ihr Herz, sondern auch einen gewissen jungen Mann Namens Luca. Sie verlieben sich rettungslos ineinander, doch schon bald stellt sich ihnen das Schicksal gewaltig in den Weg und es geht (nicht nur) um Leben und Tod... Vanessa Carnevale erzählt hier aus der Sichtweise von Mia in der Ich-Perspektive, was mir den größtmöglichen Zugang zu ihr verschafft. Ich blicke nicht nur in ihre derzeitigen Gedanken und nehme sämtliche Gefühlsregungen in ihr war, sondern tauche auch in ihre Vergangenheit ab, in der ich viel über ihren Krankheitsverlauf erfahre. Dabei verstehe ich die Protagonistin in ihrem Handeln und Denken sehr gut, auch, wenn ihr dabei nicht immer alles zum Guten dient. Das Malen aufzugeben ist eine Art innerer Resignation, doch Mia muss einfach verstehen lernen, dass zu Malen nicht nur heißt, glücklich zu sein und sein Glück zum Ausdruck zu bringen. Es kann dadurch auch sehr viel verarbeitet werden, nicht umsonst gibt es gerade auch in therapeutischen Einrichtungen immer wieder die Chance darauf, seinen Gefühlen durch einen Stift oder Pinsel Ausdruck zu verleihen. Ich finde es hier sehr spannend zu verfolgen, wie Mia sich entwickelt und ins Leben zurück findet und wie sie ihr Herz aufrichtig verschenkt. In Luca findet sie einen liebe- und aufopferungsvollen Vertrauten, der ihr die Welt zu Füßen legen will. Ich schließe ihn sehr rasch in mein Herz. Doch das, was sich noch zwischen den Figuren ereignet, ist erschreckend und wirklich herzzerreißend! Hier bricht die Autorin mein Leserherz und setzt es dann gen Ende Stück für Stück wieder zusammen, sodass ich erleichtert aufatme. Der Schreibstil der Autorin ist sehr warmherzig und bildgewaltig und beschreibt mir die verschiedenen Kulissen Italiens wunderbar, sodass ich mich fühle, als sei ich wirklich vor Ort. Der bekannte Flair der Toskana ist sehr sehr spürbar :) Hier wird der Leser teilweise echt zum Träumen eingeladen. Doch dann gibt es eine Wendung, mit der ich so nicht gerechnet habe und die daraus resultierenden Gefühle werden sehr gut und authentisch transportiert und beschrieben. Hier kann ich mich in beide Figuren sehr gut einfühlen, würde sie aber trotzdem manchmal gerne wachrütteln und eines Besseren belehren. Das Buch lehrt den Leser, wie wichtig und groß Liebe sein kann. Es vermittelt zudem, was es bedeutet zusammen zu halten und den Anderen wichtiger zu nehmen, als sich selber. Dabei sollte man sich selber allerdings niemals aus den Augen verlieren. Das ist sehr schön auf den Punkt gebracht. "Alles, was ich dir wünsche" ist ein Wohlfühlroman und ein teils trauriges Buch zum Nachdenken gleichermaßen. Ich empfehle es sehr gerne weiter, denn ich wurde gut unterhalten, herausgefordert, überrascht und zum Träumen eingeladen. Daher vergebe ich eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 gelungene Sterne *****