renee
Eine eigenwillige Frau "Die Marschallin" von Zora del Buono ist leider wieder ein Buch, welches mich nicht so recht berühren konnte. Das finde ich nicht wirklich toll! Hatte ich mir hier doch sehr viel mehr versprochen, mich richtig darauf gefreut, denn recht starke und eigenwillige weibliche Charaktere faszinieren mich eigentlich. Leider erzeugt die Autorin Zora del Buono so gar keine Faszination bei mir. Durch ein recht episodenhaftes und distanziertes Beschreiben der Familie del Buono erreicht die Autorin bei mir keine Nähe zu den Charakteren und kaum ein empathisches Empfinden. Die Charaktere rauschen recht unscharf und irgendwie diffus und meistens auch etwas negativ an mir vorbei. Die recht eigenwillige Figur Zora del Buono wirkt trotz ihres recht hohen Bildungsgrades manchmal doch recht naiv und teilweise auch recht überheblich und auch grob. Aber gut, man sollte sich manchen politischen Entscheidungen und Sichten vielleicht etwas differenzierter annähern, dann fällt man vielleicht nicht ganz so auf die Nase. Aber differenziertes Denken hilft nicht nur in der Politik. Manchmal wirkt Zora del Buono fast schon etwas persönlichkeitsgestört. Das alles macht sie natürlich nicht zu einem gefeierten Charakter in meinen Augen. Und wirklich keiner des vorhandenen Personals schafft es in irgendeiner Weise zu mir durchzudringen, mich zu berühren und mich zu beeindrucken. Was mich verwundert. Sehr verwundert. Interessant ist der Aspekt, dass die Autorin und die Hauptfigur denselben Namen tragen, anscheinend war diese Zora del Buono eigenwillig und grob, aber auch nachhallend, zumindest in ihrer Familie. Das einzige Positive an diesem Buch waren in meinen Augen die geschilderten historischen Begebenheiten, von 1919 bis 1980 beschreibt Zora del Buono in ihrem Buch "Die Marschallin" Geschehnisse aus Slowenien, Italien und dem restlichen Jugoslawien. Die Thematik knüpft an bisher von mir gelesene Bücher perfekt an, kommt doch die Komintern wieder vor und auch die Beziehungen zwischen Jugoslawiens Tito und Russlands Stalin werden beleuchtet. Historisch ist dieses Buch wirklich interessant, aber das Personal des Buches hat mich leider nicht packen und auch nicht überzeugen können. Da ist viel Luft nach oben! Schade!