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sato

Posted on 17.7.2020

Nadel, Faden, Hackebeil - der zweite Fall für Kommissar a.D. Siggi Seifferheld Seifferheld und ich, das war nicht Liebe von der ersten Seite an. Teil 1 fand ich so lala und somit rutschte die Reihe auf meinem SUB nach unten. Dann habe ich "Grabt Opa aus" von Tatjana Kruse gelesen und mich dabei vor Lachen fast nass gemacht - upps, Schuldigung. Schon kletterte "Siggi" wieder nach oben und wurde dort von meiner Frau entdeckt, danach ließen mich ihre akuten Lachsalven bei der Lektüre neidisch und vor allem neugierig werden. Und so bekam Siggi, Onis, der Harem und der VHS Kochkurs eine zweite Chance und diesmal hat`s gefunkt. Ich weiß ja nicht was Frau Kruse raucht um auf solchen Nonsens zu kommen - aber ich will das Zeug auch. Eigentlich soll es ja ein Regionalkrimi sein, ich würde es aber eher als Regionalkomödie mit Blutspritzern bezeichnen. Ja es gibt einen Mord, sogar zwei und die sind auch noch recht blutig - aber die Geschichte ist eher geprägt von den Wirrnissen aus denen das Leben für Siggi besteht. Sei es die große Liebe seines "Gefahrhundes" Onis für einen rosa Teddy, die heimliche Partnersuche von Irmi, seine chaotische Nichte Karina die nur noch vom kleinen Bruder ihres aktuellen Lebensabschnittsgefährten getoppt wird, dazu kommt noch die Liaison zwischen Tochter Susanne und seinem Physio, seine eigene Freundin und ihr Talent immer zum unpassendsten Zeitpunkt aufzutauchen, der Kochwettbewerb an dem das VHS Team teilnehmen soll ohne auch nur ansatzweise Ahnung von der Zubereitung genießbarer Nahrung zu haben und und und. Als wäre damit nicht schon für genug Humor gesorgt, stellt Tatjana Kruse noch herrlich schräge Zitate an die Kapitelanfänge und sorgt mit den Polizeiberichten für zusätzliche Lacher. Das Buch ist Slapstick vom Feinsten, alle paar Seiten steuert es neue skurrile Höhepunkte an - sei es die Beschreibung der Kochversuche (wie sollte Fisch besser nicht riechen) oder Seifferhelds missglückter Schlichtungsversuch beim Frauenboxen um nur zwei von vielen zu nennen. Auch das Ende ist nicht einfach das Ende, sondern Stück für Stück werden die einzelnen Geschichten zum Finale geführt - ach ja, der Mörder wird natürlich auch geschnappt, hätte ich fast vergessen. Eine kleine Warnung zum Schluss - dieses Buch ist ungeeignet in der Öffentlichkeit, heimlich bei der Arbeit oder abends im Bett (außer man ist da eh allein) gelesen zu werden. Warum? Na versucht es doch einfach ohne plötzlich laut loszulachen - viel Erfolg!

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