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hapedah

Posted on 16.7.2020

Sechs Monate nachdem Björn Diemel einen Großteil seiner Probleme auf sehr achtsame Weise aus dem Weg geschafft hat, bemerkt der smarte Anwalt, dass er sein Leben dennoch nicht entspannt genießen kann. Immer wieder verliert er wegen scheinbarer Kleinigkeiten die Beherrschung und wird von Noch-Ehefrau Katharina dazu verdonnert, einen weiteren Beratungstermin bei Joschka Breitner auszumachen. Der findet auch schnell heraus, wo das Problem liegt, Björns inneres Kind ist verletzt und unzufrieden und so verordnet der Therapeut eine Partnerschaftswoche, während der sich Björn Diemel intensiv mit seinem inneren Kind beschäftigen und versöhnen soll. Dumm nur, dass sich genau während dieser Zeit die Ereignisse überschlagen, der seit sechs Monaten im Keller eingesperrte Mafia-Boss Boris ist plötzlich verschwunden - und damit fangen die Probleme erst richtig an. "Das Kind in mir will achtsam morden" von Karsten Dusse ist der Nachfolger der herrlich skurrilen Geschichte "Achtsam morden". Obwohl man dieses Buch sicher auch gut ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen kann, finde ich es schöner, Björn Diemels Vorgeschichte zu kennen. Wie auch schon in "Achtsam morden" ist dem Autor eine herrlich schräge Geschichte gelungen, die vor rabenschwarzem Humor nur so trieft und dabei mit feiner Gesellschaftskritik gewürzt ist. Jedem Kapitel sind wieder einige Zeilen aus den Ratgebern des Joschka Breitner voran gestellt, die im folgenden Inhalt passend angewendet werden. Immer noch ist mir der gewiefte Anwalt Björn Diemel sympathisch, obwohl er ja durch seine Taten eher negativ behaftet sein sollte. Die teilweise ziemlich skurrilen Ereignisse sind so wunderbar schwarzhumorig beschrieben, dass ich mich beim Lesen königlich amüsiert habe und auch öfter mal laut lachen musste. Nicht nur der Protagonist sondern auch die Nebenfiguren sind umfassend beschrieben, ich konnte sie regelrecht vor mir sehen. Wie auch der Vorgänger ist dieses Buch kein typischer Krimi, hat mich aber von der ersten bis zur letzten Seite prächtig unterhalten, daher spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus. Fazit. Wie schon im Vorgänger "Achtsam morden" überzeugt Karsten Dusse seine Leser mit einer herrlich schrägen Geschichte, die mit schwarzem Humor, feiner Gesellschaftskritik und vielen skurrilen Szenen glänzt. Ich hatte großen Spaß beim Lesen und empfehle das Buch gern weiter.

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