damarisdy
Ich habe mich sehr über den Titel "So schreibt man Liebe" von Kate Clayborn gefreut, welcher mit freundlicherweise vom HarperCollins Germany Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Dafür möchte ich an dieser Stelle noch mal meinen Dank aussprechen und betonen, dass meine persönliche Meinung davon nicht beeinträchtigt wird. Es handelt sich bei dem Roman um das Debüt der Autorin Kate Clayborn, von der ich bislang noch nicht gehört habe. So hatte ich keine speziellen Erwartungen an das Buch, erhoffte mir aber eine tolle Geschichte, denn mir sprang der Klappentext förmlich entgegen, da ich beruflich als Grafikerin auch viel mit der Gestaltung von Schrift zu tun habe. Inhaltlich geht's in der Geschichte um die Hauptprotagonistin Meg, die für ihre Handlettering-Künst bekannt ist. So gestaltete sie vor einiger Zeit auch ein Hochzeitsprogramm für ein junges Paar, bei dem sie eine versteckte Botschaft "zwischen den Zeilen" hinterließ. Eine Botschaft, die Niemandem auffallen sollte, Meg ließ sich lediglich von ihrem Gefühl leiten und kam nie auf den Gedanken, dass so etwas mal auffallen könnte. Doch falsch gedacht: Ein Jahr später steht der damals zukünftige Bräutigam, Reid, vor ihrer Tür und konfrontiert sie mit dieser Botschaft, die quasi voraussagte, dass eine Ehe mit seiner damaliger Verlobten nicht klappen würde. Und ganz recht, er ist immer noch unverheiratet.. die Dinge nehmen ihren Lauf und die Protagonisten kommen sich langsam aber sicher näher. Doch das Schicksal meint es in vielerlei Hinsicht nicht gut mit ihnen. Kate Clayborn erzählt ihre Geschichte aus der Sichtweise von Meg in der Ich-Perspektive, was mir den größtmöglichen Zugang zu ihr verschaffen sollte. Jedoch brauche ich eine Weile, um mich an die spezielle Protagonistin zu gewöhnen, die sehr viel denkt und "zerdenkt". Ihre Liebe für Typografie kann ich weitestgehend nachvollziehen, da ich selber oftmals in Kontakt mit ihr gerate, beispielsweise beim Setzen und Gestalten von Plakaten oder Anzeigen. So sagen mir Schriftschnitte wie Bold, Light und Co und auch besondere Schriftarten wie Helvetica direkt etwas, da ich quasi vom Fach bin. So finde ich auch einen guten und raschen Einstieg in die Geschichte, die direkt mit "Geschwafel" über Typografie beginnt :D Mich kriegt die Autorin damit, wie es bei Laien ist – keine Ahnung. Aber ich habe so meine Schwierigkeiten mit den Figuren, besonders auch mit Reid, der sehr sehr sonderbar, irgendwie altbacken in seinem Wesen ist. Das trifft sicher den ein oder anderen Geschmack, meinen jedoch nicht so sehr und so brauche ich, um beide Figuren der Geschichte ins Herz zu schließen. Es will mir einfach nicht richtig gelingen und ich muss mir echt Mühe geben. Der Schreibstil der Autorin ist sehr künstlerisch und freigeistig und dreht sich immer wieder um das eine Thema: Schrift. Das passt zum Grundgedanken dieser Geschichte und doch habe ich oftmals das Gefühl, dass ich beim Lesen auf der Stelle trete, da ich mich in den langen Erzählungen und Ausschweifungen der Hauptprotagonistin verliere, die sich immer mal wieder im Kreis drehen. Das sorgt dafür, dass ich manchmal dazu tendiere, die Zeilen zu überfliegen. Hier hätte ich mir noch mehr Action in der eigentlichen Geschichte gewünscht. Auch der Funke zwischen den Protagonisten springt bei mir nicht ganz über, wohingegen ich es schön finde, dass ihre Dialoge auch mal mehr in die Tiefe gehen. Gemeinsam sind sie stark und können einigen schweren Situationen, die noch auf sie zukommen, trotzen. Das gefällt mir. Das Ende ist sehr süß und greift das Thema mit den unterschwelligen Botschaften in der Typografie noch einmal sehr schön auf. "So schreibt man Liebe" ist auf jeden Fall eine einzigartige Liebesgeschichte, die mich aber nicht richtig abgeholt hat. Ich vergebe daher keine klare Lese- und Kaufempfehlung, empfehle aber, dass ihr euch euer eigenes Bild macht :) Ich vergebe 3 Sterne ***