Harakiri
Ich entdecke gerne neue Autoren und so habe ich freudig zugegriffen als mir vom Rowohl-Verlag „Ich bringe dir die Nacht“ zur Rezension angeboten wurde. Alison ist vor 10 Jahren von Irland nach Holland gezogen. Sie wollte ihre Vergangenheit als Freundin eines Serienmörders hinter sich lassen. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein, als in Dublin wieder ähnliche Verbrechen geschehen. Der damalige Mörder sitzt aber noch hinter Gittern, möchte nun jedoch Alison von seiner Unschuld überzeugen. Ein rasantes Abenteuer beginnt. Der Einstieg ins Buch ist mir ein wenig schwer gefallen. Ich brauchte ein paar Seiten, um zwischen Dublin und Holland einzusteigen und herauszufinden, wo die Handlung nun wirklich spielt. Aber dann war ich schnell gefangen. Alisons erster Besuch im Gefängnis bei Will hat mich berührt. Irgendwie nahm man ihm den Serienmörder nicht ab. Aber alle haben ihre Geheimnisse und die Autorin versteht es glänzend, diese bis kurz vor das Ende des Buches zu bewahren. Die Handlung spielt auf zwei Ebenen: Alison damals und Alison heute. Wie Alison aufs College kommt, zusammen mit ihrer besten Freundin Liz, wie sie Will kennen lernt und wie eifersüchtig Liz auf diese Beziehung ist. Und Alison heute: die Zweifel, die an ihr nagen, ob Will wirklich der Täter ist und ob sie an seiner Verhaftung Schuld hat. Das Buch lädt ein zum Spekulieren. Ich hatte die wildesten Verdachte, nur um hinterher feststellen zu müssen, dass ich weit gefehlt habe. Und ganz am Ende hat die Autorin, deren Schreibstil ich sehr gern mochte, dann doch noch ein kleines Schmankerl für den Leser. Fazit: Das Buch hat mich gefesselt, wenn es im Mittelteil auch etwas langgezogen wirkte, aber die Handlung und die Charaktere konnten überzeugen und waren gut ausgearbeitet. Ich würde gerne mehr von der Autorin lesen.