Harakiri
Als Magnus nach 19 Jahren wieder in sein Heimatdorf zurückkehrt, schlägt ihm eine Welle von Hass entgegen. Die Menschen machen ihn verantwortlich für den Tod einer Jugendlichen, schimpfen ihn Mörder. Doch Magnus weiß genau, dass er keine Schuld hat und versucht, die damaligen Ereignisse zu rekonstruieren. Doch er stößt in ein Wespennest. Lügenmeer – selten passt ein Titel so gut zu einem Buch. Denn irgendwie scheint jeder mehr zu wissen, als er sagt und jeder scheint ein dunkles Geheimnis zu haben. Die Clique um Magnus gibt es in der Gegenwart noch immer. Alle haben sich mehr oder weniger ein neues Leben eingerichtet und sind mehr oder weniger glücklich. Doch sobald man an der Oberfläche kratzt, sieht es ganz anders aus. Wen hat die Vergangenheit mehr geprägt als andere? Warum ist der- oder diejenige so, wie sie ist? Kliem entwickelt einen Psychokrieg, der sehr fesselt und in dem man sich fragt, was denn nun wirklich dahintersteckt. Als das dann endlich – durch Rückblenden in die Vergangenheit – klarer wird, geht dem Leser ein Licht auf und er kommt hinter die Hintergründe. Ein wenig schade fand ich, dass ein kleiner Handlungsstrang – der mit Svenjas Vater – nicht ganz aufgeklärt wurde. Fazit: Ein tiefgründiges Buch, das nur vorderhin eine Liebesgeschichte erzählt. In der Tiefe lauert etwas ganz anderes.