Harakiri
Was macht man, wenn man weiß, dass man mit konventionellen Methoden nicht mehr weiter kommt? Genau, man benutzt unkonventionelle. Im Falle von C.J. Townsend, Staatsanwältin, ufert das allerdings sehr aus und ich weiß nicht, ob ich das nun gut finden oder mich eher ärgern soll. Denn was sie tut ist ja nichts anderes, als morden. Der Schreibstil von Hoffman ist wieder gewohnt sehr gut und das Buch liest sich recht spannend, vor allem dann, als der Countdown für die Suche nach Isa beginnt. Ab hier klebt man förmlich an den Seiten, auch wenn der erste Teil nicht viel weniger spannend war. Schön fand ich auch die persönliche Komponente, die C.J und Dom widerfährt und die das Buch zwischendurch etwas auflockert und den Leser zu Atem kommen lässt. Denn keine Frage: grausam ist das Buch allemal wieder. Teilweise stoppt Hoffman bevor zu viel Blut fließt, teilweise schildert sie jedoch auch detailliert das Grauen, das den jungen Frauen angetan wird. Faszinierend fand ich auch wie der Club handelte. Wie leicht die Frauen auf die Rekrutierung hereinfallen und wie schnell sie dann in die Fänge des Bösen gelangen. Ich fand es toll zu lesen, wie C.J. Puzzleteil für Puzzleteil zusammensetzt um dem Club auf die Schliche zu kommen. Hoffman hat hier viel Einfallsreichtum und Akribie bewiesen, was mir sehr gut gefallen hat und auch erfrischend neu zu lesen war. „Nemesis“ ist der 4. Teil aus der C.J.-Reihe und es ist besser, wenn man die Vorgängerbände kennt, denn „Nemesis“ nimmt in vielem Bezug auf die ersten Bände und so macht es einfach mehr Spaß, diesen Band zu lesen. Ich denke, mit „Nemesis“ ist die Reihe auch abgeschlossen. Alle losen Enden wurden verknüpft.