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Harakiri

Posted on 16.7.2020

Ein authentisches Buch, das auf Tatsachen beruht. Selma ist glücklich: sie hat sich eben mit ihrer Jugendliebe verlobt und träumt von der großen Hochzeit in der Türkei. Doch dann wird sie von einem anderen Türken entführt und in seiner Wohnung eingesperrt und entehrt. Selma ist erst 17 und traut sich nicht, sich zu wehren. So muss sie jahrelang seine Grausamkeiten ertragen und hat keine Chance zur Flucht. Erst als sie eine Tochter hat ist sie bereit, für diese zu kämpfen. Ein starkes Buch, das sehr aufrüttelnd wirkt. Wer rechnet denn im 21. Jahrhundert noch damit, dass Frauen, so behandelt werden? Zu Beginn hätte ich beinahe aufgehört zu lesen, das Buch war einfach zu grausam, die Protagonistin tat mir so leid. Doch dann wurde es immer spannender und Selma begann sich zu wehren. Sehr schön war immer zu sehen, wie gut die Familien zusammenhalten. Ich habe auch eine türkische Kollegin, bei ihr ist das genauso. Sehr authentisch also alles. Ich mag die Reihe von Hera Lind mit den wahren Geschichten sehr gerne. Nie hat man das Gefühl, dass man nur eine Story liest. Es steckt viel Herzblut in ihren Erzählungen und das liest man mit jeder Seite mit. Sehr gut ist auch dargestellt, warum Selma sich nicht wehrt, wie sie das Ehrgefühl ihrer Kultur daran hindert und dass wir westlich erzogenen Menschen das schlecht verstehen können. Nach der Lektüre von „Die Frau, die frei sein wollte“ versteht man das Handeln dieser Menschen sehr viel besser. Ich freue mich schon auf den nächsten Band und bin gespannt, wessen Geschichte sie dann aufgreift.

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