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Harakiri

Posted on 16.7.2020

Cari Mora – eine ehemalige Kindersoldatin - lebt in Miami und möchte gern studieren. Doch sie hat noch keine Green Card und schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch. Als eine „Filmcrew“ das Haus, das sie bewohnt, um es zu bewachen, mietet, gerät sie ins Visier des mächtigen Bösewichts Schneider. Doch Cari dreht den Spieß um und weiß sich ihrer Haut zu wehren. Anfangs etwas verwirrend, hatte ich Probleme in die Geschichte zu finden. Es gibt sehr viele Charaktere und die werden nicht langsam eingeführt, nein, die sind halt da. Und der Leser hat Mühe zu erfassen, wer zu wem gehört und wer auf welcher Seite steht. Aber schnell hat mich die Handlung dann gepackt. Cari Mora, die in einer Seevogelaufzuchtstation arbeitet, hatte gleich meine Sympathie. Und auch die des Bösewichts: Hans-Peter Schneider. Dem würde sie wunderbar für seine teuflischen Freunde ins Spiel passen. Und was er sich da so ausgedacht hat, lässt auch dem Leser manches Mal eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Thomas Harris hat eine sehr starke Ausdrucksweise und teilweise ist das Buch auch ein wenig mit humorvollen Absätzen gespickt. Doch der Grundtenor ist Gewalt und die psychologische Schiene mit den Nerven des Lesers zu spielen. Denn vieles wird auch nur angedeutet und lässt Raum für die Phantasie. Teilweise war ich damit aber auch ein wenig überfordert, zum Beispiel fragte ich mich, warum das so lange dauerte, den Tresor zu finden? Sehr raffiniert fand ich die Öffnungsweise, hier hätte ich mir noch ein wenig mehr Ausführlichkeit gewünscht. Überhaupt: das Buch hätte gern noch ein wenig länger sein dürfen. Effektiv hat es ca. 275 Seiten, die letzten 55 sind eine Leseprobe aus „Das Schweigen der Lämmer“. Fazit: macht sich sicher auch als Film wieder gut, dieses Mal aber eher Actionfilm als Psychologie-Drama.

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