Harakiri
Ein neuer Ermittler, viele neue Fälle und jede Menge Action. Das zeichnet den neuen Thriller von Stuart MacBride aus. Zugegeben: erst war ich enttäuscht, dass das Buch nicht von meinem Lieblingsermittler Logan McRae handelt, aber bereits nach wenigen Seiten war die Enttäuschung Geschichte. Denn MacBride kann schreiben, was er will: es fasziniert mich! Die Sondertruppe, die sich aus lauter Losern zusammensetzt und doch – wenn man ein wenig an der Oberfläche kratzt – total kompetent ist, hat mir super gefallen. Besonders die Schlagabtausche zwischen den einzelnen Personen waren manchmal herrlich zu lesen. Ich frage mich da immer, ob der Autor da schon ein Grinsen im Gesicht hat, wenn er sich vorstellt, wie das später jemand liest. Der neue Fall ist auch sehr verzwickt: ein Mörder legt seine Opfer in Salzwasser ein und räuchert sie. Aus einem Fall werden schnell mehrere und auch das Privatleben des Protagonisten hat jede Menge Explosives zu bieten. Eigentlich mochte ich Callum MacGregor ja, aber seine vielen Gewaltexzesse machten das Lesen manchmal etwas anstrengend. Einen Menschen, der sich so wenig in der Gewalt hat, habe ich noch nie kennen gelernt. Spannung kommt auch auf durch die Sicht auf die Opfer. Wie sie dort in der Wanne liegen und allmählich austrocknen, das ist starker Tobak. Fazit: Schon wieder etwas härterer Stoff, man sollte schon ein etwas robuster Leser sein, wenn man sich an dieses Buch macht. Dafür wird man durch tolle Dialoge, rasante Szenen und einen Fall belohnt, der seinesgleichen sucht.