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Harakiri

Posted on 15.7.2020

Ein Unfall, der das Leben vieler verändert. Gotland 2014. Ein Unfall, eine Vergewaltigung und ein Mann verschwindet. Gotland 2018. Die Protagonisten haben sich alle weiterentwickelt. Nicht immer zu ihrem Besten. Jeanette zum Beispiel kommt nicht klar mit ihrem Gewissen, Sandra hat jetzt ein Kind und Jan ist aalglatt und schmierig. Alle treffen durch Zufall wieder aufeinander und es entwickelt sich ein richtiges Drama daraus. Denn 4 Jahre sind zwar lang – aber nichts ist vergessen. Ich mag Carin Gerhardsens Hammerbyreihe sehr und so habe ich mich gefreut, auch einmal ein Stand-Alone von ihr lesen zu dürfen. Ihr aktueller Roman spielt auf der Insel Gotland und man spürt förmlich die Kälte als der Unfall passiert. Gerhardsen steigt ganz harmlos in ihr neues Buch ein, teilweise sehr verwirrend, denn sie erzählt die Dinge nicht ganz eindeutig. Doch dann beginnt sie, eine Story zu entpacken, die den Lesen auf jeder Seite neue Überraschungen erleben lässt. Ich habe einige Male zurückgeblättert und dachte dann „das ist ja raffiniert gelöst“. Oder „das hängt auch noch zusammen?“ Aber alles logisch und schlüssig und so dass man eher schmunzelt wie Gerhardsen die Fäden alle verflicht und zusammenlaufen lässt. Nordische Krimis sind ja gern etwas düster, aber dem schreibt Carin Gerhardsen immer entgegen. Ihre Protagonisten sind gut ausgearbeitet und man bekommt schnell ein Gefühl für sie. Die lebhafte Schreibweise trägt dazu noch zusätzlich bei. Fazit: auch als Stand-Alone überzeugt Carin Gerhardsen, dass sie eine außergewöhnliche Autorin ist.

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