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meinzeilentraum

Posted on 14.7.2020

Ja, wo soll ich anfangen? Das Buch begann direkt mit einer sehr „krassen“ Szene, einer Art Spoiler, denn man erfuhr im weiteren Verlauf, wie es eben überhaupt zu jener Szene kam. Die Geschichte um Evelyn, auch Evie genannt, wird größtenteils aus der Sicht von ihrer ehemals besten Freundin Rebecca erzählt, die einiges zu verheimlichen hat und sich nach Evies Tod um ihren Ehemann Richard kümmert – so wie es eben zwischen den beiden abgesprochen war. Rebecca ist ein zunächst sehr unscheinbarer Charakter, der immer damit zufrieden war, in Evies Schatten zu stehen und ihr Leben von anderen bestimmen zu lassen, doch die liebe Rebecca hielt noch so einige Überraschungen für den Leser parat, was ich unglaublich gut und spannend fand. Allein die Art wie sie und Evie sich kennenlernten, war schon sehr merkwürdig, aber Evie war schließlich auch nicht ohne – sie war ein Charakter, mit dem ich es schwer hatte… Sie ist nicht die typische, unfehlbare und perfekte Protagonistin, nein, sie hat mehr als genug Fehler und letztendlich waren es diese Fehler, die sie in die Enge trieben. Jedes zweite bis dritte Kapitel ist aus Evies Sicht erzählt, man erhält Einblicke in ihre Vergangenheit und wie sie zu der Person geworden ist, die sie heute ist. Außerdem begegnet man in ihrer Vergangenheit einer Person, die zukünftig noch eine der Hauptrollen spielen sollte ;) Aber genau von dieser Person hätte ich mir mehr Szenen gewünscht. Mehr von ihr und Evie, das kam mir leider etwas zu kurz. Zugegeben - das erste Drittel der Geschichte empfand ich leider als etwas langatmig und ich habe sehnsüchtig darauf gewartet, dass die Story endlich an Fahrt aufnimmt – was schließlich auch der Fall war, denn es wurden Sachen aufgedeckt, mit denen keiner gerechnet hatte. Die Spannung im Buch wurde durch verschiedene Elemente aufrecht erhalten – da ist natürlich das große Rätsel darum, warum Evie von der Klippe sprang, aber dann erhält Rebecca auch sehr komische Nachrichten und mit der Zeit scheint sie den Verstand zu verlieren… Generell gab es so viele Wendungen in diesem Buch und ich habe jede einzelne geliebt! Jenny Blackhurst ist es auf jeden Fall gelungen, eine sehr spannende und fesselnde Geschichte zu schreiben, denn sobald die Geschicht an Fahrt aufgenommen hatte, konnte und wollte ich das Buch nicht mehr weglegen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weiterging, was passiert war, um Evie dazu zu veranlassen, von der Klippe zu springen und wer Rebecca diese ominösen Nachrichten zukommen ließ. Dadurch, dass immer mehr Dinge ans Licht kamen, verlor ich zu keiner Zeit das Interesse und muss sagen, dass ich bis zum Schluss nicht auf die Lösung gekommen bin – und ich LIEBE solche Bücher! Ich liebe es, hunderte von Vermutungen anzustellen, nur um im Endeffekt mit allen falsch zu liegen – es gab zweimal diesen mega Überraschungseffekt für mich, weshalb ich noch begeisterter von der Story war und ich wirklich in Betracht zog, dem Buch 5 Sterne zu vergeben – etwas, was ich äußerst selten tue. Doch da sich der Anfang ziemlich hingezogen hat und es mir schwer fiel, einige Charaktere zu mögen, blieb es bei 4,5 Sternen – dennoch würde ich diesen Thriller allen Fans dieses Genres empfehlen! Die letzten 80 Seiten haben mich wirklich umgehauen und als ich das Buch beendet hatte, verspürte ich eine Aufregung und ein Kribbeln in mir, das mich wissen ließ, was für ein tolles Buch ich da in den Händen hielt. Absolute Leseempfehlung!

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