Madlen
Es ist jetzt schon einige Monate her seit ich das Buch gelesen bzw. es abgebrochen hatte. Ich mich in die Welt von Ellie und Colin und wurde bitter enttäuscht. Als ich mir das Buch bestellte, gab es fast nur positive Bewertungen und somit war meine Vorfreude und die Erwartungen hoch. Anscheinend zu hoch... denn nach Seite 350 brach ich das Buch ab, nahm mir aber vor es irgendwann weiter zu lesen. Das ist nun 10 Monate her und ich weis nun, dass ich meine Zeit nicht mehr mit den Buch verschwenden möchte sondern sie lieber für andere Bücher nutzen werde. Ich komme zuerst zu den positiven Seiten des Buches: Bis jetzt hört sich meiner Meinung nach ja alles noch ganz toll an. Der Klappentext klingt äußerst spannend und geheimnisvoll. Und auch die ersten Sätze hören sich einfach nur wundervoll an. Da wäre ich auch schon beim ersten positiven Punkt, der Schreibstil der Autorin ist äußerst facettenreich und tiefgründig. Sie kann unglaublich gut beschreiben, sei es Gefühle oder die Umgebung. Auch die Gestaltung des Buches ist sehr gelungen. Das Buch ist in 4 große Abschnitte unterteilt: Frühling, Frühsommer, Sommer, Altweibersommer. Und jedes Kapitel hat noch einmal eine Extraüberschrift. Bis jetzt ist also immer noch alles wunderbar. Wieso mag ich das Buch also nicht? Der erste Grund: die weibliche Protagonisten, Ellie. Mich hat noch nie ein Buchcharakter so sehr genervt wie Ellie! Dieses Mädchen weis einfach nicht was sie will und besteht aus tausend Widersprüchen. Außerdem ist sie wirklich ständig nur am jammern wie schrecklich es ihr doch geht und das sie keiner versteht. Es ist ja selbstverständlich, das man auch mal verzweifelt ist aber doch bitte kein ganzes Buch lang. Und was tut Ellie wenn sie gerade mal nicht in Selbstmitleid versinkt? Sie schläft! Und das tut sie wirklich sehr oft. Ellie scheint nämlich an einer geheimnisvollen Schlafkrankheit zu leiden. Plötzlich und unerwartet überfällt sie Müdigkeit und sie verabschiedet sich langsam aber sicher ins Land der Träume. Ich habe ja bereits den guten Beschreibungsstil der Autorin gelobt doch hier könnte ich ihn verfluchen. Sobald Ellie nämlich am helllichten Tag am einschlafen ist, bin ich selbst immer müde geworden. Ein Grund weshalb ich mit den Buch auch nie so recht voran kam, den Ellie schläft sehr oft ein und mit ihr meine Leselust. Und gleich noch eine Warnung: Ellies depressive Stimmung kann sich leicht auf die Person übertragen die das Buch liest. So erging es mir zumindest. Ich las ein Kapitel und dann musste ich es weglegen weil meine Stimmung immer weiter in den Keller sank. Der männliche Hauptcharakter Colin ist da schon etwas besser gelungen als Ellie. Düster, geheimnisvoll und unnahbar. Eigentlich mag ich solche Charaktere ja aber mit Colin bin ich auch nach längeren lesen nicht so recht warm geworden. Er ist und bleibt distanziert. Da ich das Buch nicht fertig gelesen habe, kann ich nun leider nicht sagen ob sich das noch ändert. Für Ellies Schlafkrankheit und Colins Distanz gibt es zwar einen Grund und da kam dann auch endlich mal Spannung auf. Doch leider hielt diese nicht lange an. Denn was tut Ellie? Ja richtig, sie schläft und versinkt weiterhin in Selbstmitleid. Mit Nebencharakteren scheint es die Autorin meines Erachtens auch nicht so zu haben. Alle blieben recht flach und leer. Ich konnten mit ihnen leider sehr wenig anfangen. So sind Ellies Mitschüler und Freunde nämlich alle gleich. Sie wirken oberflächlich und keiner kennt die wahre Ellie. Die arme und bemitleidenswerte Ellie muss sich nämlich immer verstellen, da keiner sie so mögen würde wie sie wirklich ist. Es ist ja nun schon recht lange her, seit ich das Buch gelesen habe und die oben genannten Punkte waren die Hauptkriterien weshalb ich es abgebrochen hatte. Es hat mich einfach nur zu Tode bzw. in den Schlaf gelangweilt. Cover: Die Covergestaltung ist wunderschön und das Motiv sehr passend gewählt. Auch fühlt sich der raue Umschlag toll in den Händen an und man streicht gerne mal darüber. Die gewählte Schriftart ist ebenfalls sehr schön. Hier kann man also absolut gar nicht meckern. Das Buch ist auf jeden Fall ein Blickfang! Fazit: Leider war ich sehr enttäuscht von "Splitterherz" doch gibt es viele Leser die es abgöttisch lieben. Der Schreibstil ist auch sehr gelungen, doch bin ich kein Fan von seitenlangen Beschreibungen sondern bevorzuge Dialoge. Diese waren in "Splitterherz" leider Mangelware. Das Thema, das die Autorin aufgreift und das Geheimnis um Colin und Ellies Vater ist mit Sicherheit auch interessant, doch leider ruinierte die weibliche Hauptperson das Buch für mich gänzlich. Ich kann aber nur jeden raten sich selbst eine Meinung über das Buch zu bilden! Vielen wird es bestimmt gefallen und einige werden so wie ich, vor Langeweile fast einschlafen.