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damarisdy

Posted on 13.7.2020

Ich habe mich sehr über den Titel "Ich beobachte dich" von Chevy Stevens gefreut, welcher mir vom Fischer Taschenbuch Verlag via Netgalley als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür. Es versteht sich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch keineswegs beeinflusst wird. Das Buch schwirrte schon länger in meinem Kopf herum, nachdem ich es irgendwann mal im Buchladen in meinen Händen gehalten und ins Auge gefasst habe. Als es dann als Neuauflage bei Netgalley hochgeladen wurde und für Anfragen zur Verfügung stand, habe ich meine Chance genutzt. Dass es noch mal neu erscheint, spricht ja sehr für das Werk. Die Autorin Chevy Stevens ist mir bislang nicht bekannt, es handelt sich hierbei um mein erstes Werk von ihr und ich war gespannt, was mich erwarten würde. Der Thriller handelt von der Protagonistin Lindsey und ihrer 17-jährigen Tochter Sophie, die an der kanadischen Westküste leben und versuchen ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sophie's Vater, Andrew, machte ihnen einst das Leben zur Hölle, indem er Lindsey nachstellte, extrem eifersüchtig war und hier und da auch mal handgreiflich wurde. Durch einen Autounfall unter Alkoholeinfluss musste dieser allerdings für einige Jahre ins Gefängnis. Doch nun sind diese Jahre an den beiden Mädels vorbei gezogen und Andrew wurde vor kurzem entlassen. Wird er sich die beiden, insbesondere Lindsey, wieder zum Ziel setzen?! Immer mehr seltsame Dinge geschehen und Lindsey und Sophie fühlen sich beobachtet und bedroht. Die Autorin berichtet hier aus verschiedenen Zeitebenen, so gelangt der Leser teils in die Vergangenheit von Lindsey und Sophie und teils in ihre Gegenwart. So lernt man auch Andrew näher kennen, der damals noch großen Einfluss auf die kleine Familie hatte. Schreckliche Dinge gingen da von statten, die meist aber unterschwelliger Natur waren. So war nie ganz klar, ob sich Lindsey möglicherweise Dinge einbildete oder ob an allem etwas wahres dran war. In der Vergangenheit liest der Leser aus Lindsey's Perspektive in der Ich-Form, was mir guten Zugang zu ihr verschafft und mich ihre Sorgen teilen lässt. Damals war Sophie noch ein sehr junges Mädchen. Doch in der Gegenwart bekommt der Leser die Gelegenheit auch Sophie näher kennen zu lernen, die mittlerweile zu einem richtigen Teenagermädchen herangewachsen ist, indem Kapitel auch aus ihrer Sichtweise zu lesen sind. Hier wechseln sich Mutter und Tochter oftmals miteinander ab. Das ist sehr erfrischend und abwechslungsreich. Aus Andrews Sicht bekommt der Leser nichts mit und kann nur Mutmaßungen über ihn anstellen. Lange lese ich den Thriller in dem Glauben, dass Andrew hinter allem steckt, doch als sich die Lage immer mehr zuspitzt, werfe ich meine Mutmaßungen wieder über den Haufen. Da muss es noch Jemanden geben, der der Familie etwas böses will, oder?! Doch wie hängen die Dinge zusammen? Nach und nach fügen sich die verschiedenen Puzzleteile zu einem klaren Bild zusammen und fast alle meiner Fragen werden geklärt. Das Ende ist dann weniger überraschend, als ich dachte, aber doch zufriedenstellend. Ganz am Ende gibt es einen familiären, emotionalen Schluss, der das Buch gut abrundet und mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildgewaltig und flüssig und trägt mich rasch durch die vielen und teilweise langen Kapitel. Hier hätte ich mir mehr das Motto "In der Kürze liegt die Würze" gewünscht, denn manchmal ziehen sich die Seiten doch ein wenig, was aber zumindest der Spannung kaum einen Abbruch tut. "Ich beobachte dich" ist ein düsteres Werk, welches sich zu lesen lohnt. Hier dürfen sich zukünftige Leser auf viele Spekulationen freuen. Ich vergebe eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 gute Sterne ****

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