Harakiri
Ein kleiner Junge wacht in einer fremden Wohnung auf, die einem vermeintlichen Selbstmörder gehört. Der 4-jährige weiß nicht, wie er dorthin gekommen ist und die Polizei und das Jugendamt machen sich auf die Suche nach seinen Eltern. Und stoßen in ein Wespennest. Das Buch beginnt schon sehr eindringlich mit dem Mord an Helgi. Sigurdardottir beschreibt die Szene so anschaulich, dass man sich quasi als Zuschauer wähnt und die Tat sehr bildhaft vor Augen hat. Auch die Auffindesituation von Siggi und die nachfolgende Suche fand ich sehr interessant und authentisch. Die Suche nach den Mördern von Helgi gestaltet sich als schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Zu bizarr ist der Tod und zu wenig Angriffsfläche bietet der Fall. Erst als im Internet ein Video auftaucht gerät Bewegung in die Sache. Obwohl der Fall anfangs sehr auf der Stelle tritt, habe ich mich nicht gelangweilt, denn die Polizeiarbeit hat mir gut gefallen. Huldar und Freya sind ein gutes Team und auch wenn Huldar in der Vergangenheit Fehler gemacht hat, nähert er sich Freya jetzt wieder an. So bekommt das Buch auch noch ein wenig Privates und Persönliches, was ich immer sehr gerne mag. Und dann bin ich auch noch gespannt, wie Freya mit ihrer neuen Mitbewohnerin auskommen wird. Denn diese kleinen Details, von der Autorin gekonnt in die Handlung eingebaut, runden das Buch final sehr gut ab. Das Ende überrascht noch mit einer netten Wendung, die ich nicht gebraucht hätte, die ich aber sehr gelungen fand. Fazit: wieder ein toller Fall mit brisantem Hintergrund, allerdings habe ich ein wenig Spannung vermisst.