Bexcris
Wiederkehr der Götter - Der Schatten des Todes ist der Reihenauftakt eines liebevoll ausgearbeiteten High Fantasy Abenteuers. Besonders das Setting, was einen mittelalterlichen Touch hat, und die verschiedenen Götter mit dem Glauben, die sie für die Charaktere verkörpern, haben es mir angetan. Hier konnte man sehr gut sehen, wie viel Herzblut die Autoren in die Ausarbeitung gesteckt haben. Die beiden Hauptcharaktere Halvar und Iouna wurden vielseitig charakterisiert, sodass man ein gutes Bild von ihnen bekam und nach und nach ihre Hintergründe besser verstehen konnte. Bei Halvar ist das insgesamt noch etwas besser gelungen als bei Iouna. Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt und hat gut zu der Art der Geschichte gepasst. Vieles wurde sehr bildhaft dargestellt, sodass man sich die Szenen immer gut vorstellen konnte. Was mich ein wenig gestört hat, war die fehlende Spannung. Die Beziehung von Halvar und Iouna entwickelt sich sehr langsam (grundsätzlich finde ich sowas gut, aber in diesem Fall wurde über das Ziel hinausgeschossen) und viele Szenen, in denen sich ihre Beziehung festigt, plätschern nur dahin und haben in meinen Augen keine tragende Rolle, sodass man sie gerne streichen/kürzen hätte können, da das Buch auch schon eine stolze Länge vorweist. Insgesamt wirkte es dadurch sehr ruhig, wodurch das Ende dann doch ziemlich mit seiner „Brutalität“ heraussticht, was man gar nicht erwartet hätte. Im Endeffekt hat das schon zu der Reaktion des Charakters gepasst und man hat die Beweggründe verstanden, aber ich war doch zu Beginn etwas sprachlos … dank des Schreibstil war es ein sehr deutliches Kopfkino. Das Ende bietet auf jeden Fall vielseitige Möglichkeiten für eine Fortsetzung, sodass ich gespannt bin, wie es weitergeht. Zusammenfassend ist es eine sehr durchdachte und ausgearbeitete Geschichte mit einer tollen High Fantasy Welt, die gerne etwas schneller erzählt werden darf.