Harakiri
Ein irrer Mörder ist unterwegs. Er nistet sich bei Pärchen ein, die im Urlaub sind, entführt bei deren Rückkehr die Frau und erschlägt den Mann. Was ist seine Motivation? Genau das muss Kommissarin Priska Wagner herausfinden. Allerdings eckt sie mit ihren unkonventionellen Ideen auch mal an und macht sich den ermittelnden Kommissar Scheurich zum Feind. Fortan ermittelt sie auf eigene Faust weiter und findet unerwartete Hilfe. Wow, was für ein Buch! Und was für eine Idee. Es ist für Thriller-Autoren ja immer schwierig, neue Ideen zu haben. Winkelmann fällt das scheinbar nicht schwer. Ich bin jedes Mal gespannt auf sein neues Buch und wurde bisher noch nie enttäuscht. Seine Schreibweise ist mitreißend und flüssig. Teilweise spannt er den Leser ganz schön auf die Folter oder foppt ihn geradezu kurzzeitig. So ist auch dieses Buch wieder überaus kurzweilig und der Spannungsbogen durch die Entführungen sehr hoch. Man bangt als Leser mit den Frauen mit, vor allem mit dem ersten Opfer, Saskia, weil die schwanger ist. Und mit dem dritten, Nina, die als überaus tough und tapfer dargestellt wird. Ein wenig übertrieben fand ich vielleicht die Art von Scheurich. Er benimmt sich irgendwie seltsam und so abweisend, unter Kollegen hilft man sich doch. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, abgesehen vom Ende, das zwar logisch war, aber auch ein klein bisschen in die Länge gezogen wurde. Für mich wieder ein Highlight in meinem Lesejahr und der nächste Winkelmann steht schon auf der Wunschliste.