Harakiri
Viola hat das Gefühl, sie werde verfolgt und beobachtet. Als ihre beste Freundin Sabine vorübergehend bei ihr einzieht, fühlt sie sich sicherer. Doch das hält den Täter nicht auf. Jens Kerner und Rebecca Oswald finden heraus, dass es in der Vergangenheit bereits ähnliche Fälle gegeben hat und erhoffen sich Antworten von einer Frau, die nach 4-jährigem Verschwinden hilflos im Wald aufgegriffen wird. Doch die ist zutiefst verstört und kann nicht auf der Suche nach Viola helfen. Winkelmann schreibt wieder einen Thriller par excellence. Die Vorstellung, so lange im Dunkeln zu sitzen verursacht allein schon Gänsehaut. Mit Viola dort in der Finsternis herumzuirren bringt den Leser noch mehr zum Gruseln. Hier hätte ich mir fast noch mehr Thrill gewünscht und wäre gern noch tiefer eingetaucht. Denn die Spannung blieb mir in diesem Buch ein wenig auf der Strecke. Im Vordergrund stehen eher die Ermittler, was jedoch auch sehr interessant ist. Das Buch hat wieder alles, was ein guter Thriller braucht: eine undurchsichtige Handlung, mit Kerner und Oswald sympathische Ermittler und durch die wechselnden Erzählperspektiven auch einen Spannungsbogen, der sich lange hält. Besonders gut gelungen finde ich Winkelmanns Figur Rebecca, die im Rollstuhl sitzt und für den Außendienst zwar ungeeignet ist, dies aber durch ihre gute Kombinationsgabe ausgleicht. Fazit: Mir fehlte ein klein wenig die Spannung. Die Ermittlung zieht sich ein wenig, aber sonst gibt es nichts zu meckern.