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dunkelbuntetraeume

Posted on 12.7.2020

Die Idee: Der Klappentext des Buches hat mich total angesprochen, genauso wie die Rezensionen zu Band 1 der "Love Again" Reihe. Selbstverständlich ist die Idee nichts Neues, denn es geht um eine junge Frau die nach einem schlimmen Erlebnis wieder zurück in ihre Heimat zieht. Dort trifft sie auch ihre Jugendliebe und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Doch sobald man das Buch liest fällt einem auf, dass es nicht so 0815 ist, wie man eventuell erwarten würde. Der Aufbau des Romans ist wie man es erwarten würde, aber es gibt so viele Kleinigkeiten die, die Autorin eingebaut hat, sodass es sich von anderen Romanen der Art abhebt. Es ist nicht die typische "New Adult" Geschichte, auch wenn die Idee nichts Neues ist, denn es gibt so viele Kleinigkeiten die man erst beim Lesen entdeckt. Der Schreibstil: Der Schreibstil von Rebekka Wedekind ist unglaublich angenehm. "Saving Grace" war mein erstes Buch von der Autorin, deshalb hatte ich nicht mit einem derartigen atmosphärischen Schreibstil gerechnet. Doch die Art wie sie schreibt ist unglaublich ergreifend. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Rebekka hat es geschafft mich durch den Schreibstil emotional zu berühren und dadurch hatte ich die Möglichkeit die Charaktere kennen und lieben zu lernen, dass ich es mich nicht besser hätte vorstellen können. Der Schreibstil ist kurzweilig, einfach zu lesen und dennoch ausschweifend an den richtigen Stellen, sodass man sich sehr gut in die Handlung hineinversetzen konnte. Es gab im gesamten Buch keine Längen, ich hatte während des Lesens kein einziges mal das Gefühl der "Langweile", sondern war an den Worten geklebt und habe sie inhaliert. Die Dialoge: Die Dialoge, besonders die zwischen, Grace und Lex haben dieses Buch unheimlich spritzig und witzig gestaltet. Durch die Art der Kommunikation konnte ich Grace und Lex auf verschiedenen Ebenen kennen lernen. Dadurch wurden die Charaktere unheimlich plastisch. Die Entwicklung der Figuren war für mich dadurch permanent nachvollziehbar. Auch die Dialoge mit den Nebenfiguren waren unheimlich liebevoll ausgearbeitete, sodass auch diese Charaktere greifbar und nahbar wurden. Die Dialoge waren aber nicht nur humorvoll, sondern auch lebendig. Man konnte die Lebensenergie der Figuren richtig spüren. Ebenso konnte man den Schmerz und die Ängste herauslesen, wenn man genau aufgepasst hat. Der Humor: Der Einstieg des Buches war sehr gelungen. Ich war durch den Humor und die Schlagfertigkeit von Grace sofort in der Geschichte. Auch die beste Freundin von Grace, Abby hat dazu beigetragen. Der Humor kam trotz der ernsten Thematik nicht zu kurz. Es war sehr ausgewogen, nicht überspitzt oder aufgesetzt. Der Witz in der Geschichte war genau passend zu dem Charakter der Figuren. Die Spannung: Ab der ersten Seite war ich von der Geschichte rund um Grace fasziniert. Ich fand mich sehr schnell in die Geschichte ein und hatte ab der ersten Minute eine unglaubliche Sympathie für Grace empfunden. Unsere Protagonistin hat es mir sehr leicht gemacht mich komplett in die Geschichte fallen zu lassen. Ich war so von ihr und Lex eingenommen, dass ich unbedingt wissen wollte wo mich Rebekka Wedekind hinführen wird. Ich war gespannt und voller Vorfreude - mir ist es nicht leicht gefallen das Buch aus der Hand zu legen. Die Geschichte wurde im Verlauf immer ergreifender, was auch an den Charakteren lag, sodass ich keine Minute gelangweilt war. Das Gefühl: Während des Lesens dieses Romans, habe ich die unterschiedlichsten Gefühle durchlebt. Es war eine Achterbahnfahrt die ich richtig genossen habe. Die Autorin hat es geschafft mich so mitzureißen, dass sich die Gefühle der Protagonistin auf mich übertragen habe. Ich empfand das was sie empfunden hat und weil Grace so ein vielschichtiger Charakter ist, habe ich eine Bandbreite der Emotionen durchlebt. Die Hauptfiguren: Grace war mir auf Anhieb sympathisch. Ich habe eine Verbindung zu ihr gespürt und diese hat sich auch durch den gesamten Roman gehalten. Grace ist mutig, sie ist nicht auf den Mund gefallen und trotzdem hat sie eine sehr verletzliche Seite, die sie aber nicht allen zeigt. Sie kämpft einen Kampf den sie alleine nicht gewinnen kann und das merkt man ihr auch an. Sie versucht stark zu sein, doch umso weiter die Geschichte fortschreitet, merkt man, dass sie so vielschichtig ist. Sie traut sich selbst nicht mehr über den Weg und ist absolut selbstkritisch. Trotzdem ist sie immer für jeden da und versteckt sich nicht. Sie macht vor den verschiedenen Situationen keinen Rückzieher, sie stellt sich ihrer Angst und besiegt sie. Ich habe sie so bewundert und mit ihr mitgefiebert ob sie es schafft, wieder zu sich zurück zu finden. Sie ist eine herzliche, empathische Person. Grace ist ein Familienmensch und das wird im laufe des Romans auch immer deutlicher. Sie liebt mit jeder Faser ihres Seins. Die Protagonistin ist unglaublich plastisch und komplex, dass man immer mehr von ihr entdeckt. Die Autorin hat hier eine Figur erschaffen, die so viel mehr ist als bloß eine "Romanfigur". Lex ist ein attraktiver junger Mann. Auch ihn mochte ich sofort, denn er ist geduldig, herzlich und lustig. Was ihn aber wirklich zu etwas besonderen macht ist seine Art. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, aber er ist ein gestandener Mann der mit dem ein oder anderen Problem kämpft. Das merkt man ihn auch stellenweise an, aber man muss doch genau hinsehen. Seine Handlungen waren mir nicht immer ganz klar, weil er ein sehr offener aber doch sehr schweigsamer Mann ist. Was ihn aber unglaublich sexy und anziehend macht ist, dass er weiß was er will. Er ist wie ein Fels in der Brandung und trotzdem wirkte er manchmal so, als wäre er ein Baum im Wind. Standhaft, ehrlich und direkt aber auch sensibel und unnahbar. Umso mehr er von sich preis gegeben hat umso eher konnte ich den jungen Mann verstehen. Seine Erfahrungen haben ihn geprägt. Lex ist wie ein Puzzle, man muss ihn nach und nach zusammensetzen und erst dann erhält man ein perfektes unperfektes Gesamtbild. Die Nebenfiguren: Ich habe selten ein Buch gelesen, was so toll ausgearbeitete Nebencharaktere hatte. Ich kann mich gar nicht entscheiden welche Figur ich am meisten mag. Grace Schwester, Claire hat wirklich einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Auch ihre beste Freundin Abby war einfach so genial. Die Nebenfiguren haben das Buch zum Leben erweckt und so real gemacht. Es war ein wahrer Genuss. Rebekka Wedekind hat es hier geschafft eine grandiose Mischung zu erschaffen: man lernt die Nebenfiguren kennen und mögen und sie haben viel "Platz" bekommen, dennoch nimmt kein Nebencharakter so viel Raum ein, dass es unpassend wäre. Sie hat die goldenen Mitte getroffen. Das Ende: Ich und das Ende. Wer mich kennt, weiß dass ich mit den meisten "Enden" eines Buches nicht zurecht komme. Auch hier war es so, dass ich das Ende zwar mochte und es auch verstehen kann. Ich kann verstehen weshalb die Autorin dieses Ende gewählt hat, denn es passt zur Geschichte. Es passt zu der Entwicklung der Protagonisten und ich glaube auch, dass es dieses Ende gebraucht hat um die Message der Geschichte zu verdeutlichen. Allerdings mag ich solche "Enden" einfach nicht. Daher kann ich das gar nicht so richtig kritisieren, denn es ist eine persönliche Präferenz. Der Roman endete trotzdem für mich passend und so hatte ich mir das Ende auch gewünscht. Der Gesamteindruck: Ich habe Band 1 der "Love-Again" Reihe nicht gelesen, was ich definitiv noch nachholen werde. Ich kann "Saving Grace" wirklich jeden empfehlen, aber dadurch dass man sich ein bisschen spoilert zu Band 1, würde ich jedem empfehlen erst diesen zu lesen. Es ist ein grandioses Buch mit unheimlich vielen Facetten, es ist herzzerreißend, mitfühlend und verdammt ehrlich. Die Charakter sind einfach unglaublich gut ausgearbeitet. Dieser Roman lebt von den Protagonisten und Nebenfiguren. Es ist wirklich etwas ganz Besonderes. Ein absolutes Highlight für mich, dass ich jeden ans Herz legen kann. Dieses Buch ist alles andere als gewöhnlich!

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