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Matzbach

Posted on 12.7.2020

Vorweg, die Rezension bezieht sich auf die unter dem Titel "Tod für Don Juan" erschienene ältere Übersetzung. Alkohol ist auch in diesem Roman das Lebenselixier Morses. Immer, wenn ihm die Ideen ausgehen, braucht es ein paar Gläschen und er bekommt neue geistige Höhenflüge, derer es bedarf, um die verzwickten Fälle zu lösen. So auch in "Tod für Don Juan". Der Titel ist kein Zufall, denn das Opfer, der Geschichtsdozent Theodore Kemp, ist ein Frauenverführer par excellence. Doch ist das auch der Grund für seinen Tod? Doch zum Fall: eine Gruppe geschichtsinteressierter Amerikaner bereist England und macht zu diesem Anlass auch in der altehrwürdigen Universitätsstadt Oxford Station. Kemp ist einer der historischen Sachverständigen, die diese Gruppe führen soll, doch hat noch ein anderes Interesse, denn eine der Reisenden bringt den "Wolvercote-Dorn" mit, ein archäologisches Fundstück, das eine sich im Oxforder Ashmolean-Museum befindende Gürtelschnalle vervollständigt. Kemp hatte den Kontakt zur Spenderin hergestellt und verspricht sich von der geplanten feierlichen Übergabe einen Karriereschub. Doch bevor es dazu kommt, wird der Dorn aus dem Hotelzimmer geraubt und die Spenderin stirbt, allerdings an einer natürlichen Todesursache. Hier kommt Morse ins Spiel, den der einfache Raub zunächst nur langweilt, weshalb er die Ermittlungen seinem Sergeant Lewis überlässt. Erst als einen Tag später Kemp eindeutig ermordet aufgefunden wird, nimmt der alte Dampfer Morse Fahrt auf, mit dem eingangs erwähnten Alkohol als Antriebsmittel. Wie schon in den anderen Romanen entwickelt er zum Teil wüste Theorien, von denen eine dann tatsächlich zum Ziel führt. Tatsächlich gibt es einige Menschen, die guten Grund haben, Kemp den Tod zu wünschen, am Ende tut es Morse fast leid, die Täter zu entlarven.

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