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Matzbach

Posted on 12.7.2020

"Die Tote im roten Kleid" ist derzeit der aktuellste Krimi aus der Reihe um den Shetlander Ermittler Jimmy Reeves. In Großbritannien ist bereits der achte und laut Ankündigung letzte Roman der Reihe erschienen, was ich persönlich schade finde, denn im siebten Roman schwimmt sich Perez endgültig aus dem emotionalen Tief, in dem er sich seit dem Tod seiner Verlobtem im vierten Roman befunden hat, frei und findet endlich zu der aus den beiden Vorgängerromanen bekannten Willow Reeves, seiner Vorgesetzten vom Festland, die immer dann auf Shetland erschein, wenn es ein Kapitalverbrechen gab. So auch dieses Mal. Ein Erdrutsch vernichtet ein abgelegenes Haus. In den Trümmern wird eine Frauenleiche gefunden, obwohl das Haus seit dem Tod seiner Besitzerin als unbewohnt galt. Zunächst vermuten die Polizisten deren Erbin aus den USA als Opfer, zumal deren Name auf einem der Passagierschiffe nach Shetland auftaucht. Doch die erfreut sich, wie ein Telefonat mit ihrem Arbeitgeber erweist, bester Gesundheit. Wer also ist die Tote, die, wie sich herausstellt, schon vor dem Erdrutsch mit ihrem eigenen Gürtel erdrosselt wurde. Hier kommt nun Willow Reeves ins Spiel. Wie schion zuvor schleichen Perez und sie munter umeinander herum um, man möchte als geneigter Leser sagen "endlich", zusammenzukommen. Ansonsten ist es alles wie immer bei Ann Cleeves. Die Ermittler stochern lange im Nebel (zum Teil auch im wahrsten Sinne des Wortes) bis sie die Identität des Opfers kennen, noch länger, bis sie den Täter, der im Übrigen noch einen weiteren Mord begeht, erfahren. Gerade dieses Ende ist es, was mich einen Stern für diesen an sich gelungenen Roman abziehen lässt. Es braucht ca. 420 der 444 Seiten, bis der ein wenig überraschend und unvermittelt aus dem Hut gezaubert wird. Im abschließenden Showdown muss Perez zur Höchstleistung auflaufen um seine neue Freundin zu retten.

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