chianti
Es war einmal die Mechanikerin Linh Cinder, die an ihrem Marktstand in Neu Peking auf Kunden wartet und plötzlich dem Prinzen des Asiatischen Staatenbundes - Prinz Kai - gegenübersteht. Cinder soll einen seiner königlichen Androiden reparieren, der nicht mehr angeht und sehr wichtige Daten enthält. Dieser Auftrag gerät ein wenig in Vergessenheit, als Cinders Stiefschwester Peony an der blauen Pest erkrankt, einer Krankheit für die es keine Heilung gibt. Das wohl faszinierenste in "Wie Monde so silbern" ist die Mischung aus dem bekannten Märchen Cinderella und der hochmodernen Welt, in der die Geschichte spielt. Marissa Meyer webt nur wenige, aber dennoch markante Details aus dem Märchen in die Geschichte ein, baut aber gleichzeitig eine völlig neue und eigenständige Welt auf, die mir sehr gut gefallen hat! Cinder lebt wie im Märchen bei einer bösen Stiefmutter - Adri - und zwei Stiefschwestern - Peony und Pearl. Während Pearl aber den Part der bösen Stiefschwester einnimmt, hat Cinder zu der vierzehnjährigen Peony ein sehr gutes Verhältnis. Umso getroffener ist sie, als ihre geliebte Schwester an der blauen Pest, einer unheilbaren Krankheit erkrankt. Wenn ich an Märchen denke, dann nehme ich unweigerlich an, dass sie in Europa spielen. "Wie Monde so silbern" spielt allerdings in Asien und in einer hochmodernen Welt, in der es Androiden gibt, die im Haushalt helfen und Cyborgs - halb Mensch, halb Maschine. Auch Cinder ist ein solcher Cyborg. Sie besitzt neben einer künstlichen Hand und einem künstlichen Fuß, eine Cyborg-Programmierung, die ihr beispielsweise anzeigt, wenn sie jemand anlügt. Neben ganz normalen Menschen, den Androiden und den Cyborg gibt es dann auch noch die Lunarier, die Menschen, die auf dem Mond leben und im Laufe der Jahre eine Magie entwickelt haben, mit der sie andere manipulieren können. Schon lange versuchen die Staaten der Erde einen Friedensvertrag mit den Lunariern zu schließen, die der Erde immer wieder mit Krieg drohen. Mit Cinder als Protagonistin bin ich schnell warm geworden, denn sie ist ein sehr freundlicher Mensch und durch ihre leichte Unsicherheit sehr liebenswert. Es ist für sie nicht leicht als Cyborg zu leben, denn die Menschen reden oft abfällig über Cyborgs und nehmen sie nicht als gleichgestellte Mitmenschen wahr. So versucht sie oft ihre "Andersartigkeit" zu verbergen. Mit ihrer Stiefmutter hat sie es auch nicht immer leicht, denn Adri macht sie oft runter und lässt Cinder arbeiten, während sie das Geld ausgibt. Trotzdem ist Cinder nicht allzu verbittert und im Inneren ein netter Mensch geblieben, was mich positiv überrascht hat! Fazit: In "Wie Monde so Silbern" lernt man eine völlig faszinierende Mischung aus einer futuristischen Welt und einem altbekannten Märchen kennen, in dem nichts mehr so ist, wie man es kennt. Doch das ist überhaupt nicht schlimm, denn Marissa Meyer erzählt eine fesselnde Geschichte, die einen nicht mehr loslässt! Die liebenswerte Protagonistin Cinder war für mich das Highlight des ganzen Buches, weil ich sie von Anfang an gemocht habe und einfach mit ihr mitgefiebert habe! Das Ende der Geschichte ist relativ offen geblieben, sodass ich mich schon auf die Fortsetzung freue und hoffe, dass man im zweiten Band auch etwas über Cinders Schicksal erfahren wird.