lifeisbetterwithbooks
"Geständnisse" von Kanae Minato zu rezensieren fällt mir schwer, denn ich fand das Buch nicht super gut, aber es ist auch nicht schlecht. Möglicherweise rührt meine Bewertung auch daher, dass ich irgendwie bei diesem eher dünnen Buch mit spannender Thematik annahm, es richtig flott durchzulesen. Stattdessen hing ich irgendwie doch länger dran. Ich bin zwar ein Fan von verschiedenen Perspektiven, aber es ergeben sich durch das Erzählen der gleichen Zeitebene aus unterschiedlichen Perspektiven teilweise Redundanzen. An mehreren Stellen fand ich die Geschichte doch eher zäh. Inhaltlich hatte ich einerseits damit Probleme, wie abgrundtief böse die Kinder teilweise sind. Natürlich spoiler ich hier nicht, aber es kommt zu einem wirklich heftigen Ereignis, das mich erschüttert hat und das geschah irgendwie mal so ganz nebenbei. Also die Charaktere sind echt nicht ohne. Aus psychologischer Sicht dann ganz interessant. Aber realistisch ist es durch die Häufung psychisch kranker Menschen und den krassen Wendungen nicht mehr. Inhaltlich hat mich etwas auch massiv gestört. Und zwar fand ich den Umgang mit AIDS ganz schön heftig. Mag sein, dass die Vorurteile, die Angst und Aufklärung in Japan eine andere sind. Meiner Meinung nach hat die Autorin aber die wichtige Chance verpasst, entsprechende Zeichen zu setzen, dass Erkrankte nicht ausgegrenzt werden müssen. Warum sollte eine Person mit AIDS nicht Teil einer Familie sein? Fazit Die Grundthematik war spannend, ich wollte auch definitiv wissen, wie es zu den Ereignissen der Vergangenheit kam und auch, wie es weitergehen wird. Die extremen Wendungen, der leicht zähe Erzählstil und der Umgang mit AIDS dämpften jedoch meine Freude beim Lesen. Es war nicht das erwartete Highlight.