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herbstrose

Posted on 8.7.2020

1918 erwirbt der englische Lord Valentine Treverton im damaligen Britisch-Ostafrika in der Nähe von Nairobi eine Farm, auf der er eine Kaffeeplantage errichtet - später kommen seine schwangere Frau Rose und seine Schwester, die Ärztin Dr. Grace Treverton, nach. Rose entbindet in Nairobi ein Mädchen, das den Namen Mona erhält und Grace beginnt eine Kranken- und Missionsstation für die Eingeborenen vom Stamme der Kikuju aufzubauen. Valentines drei Millionen Kaffeebäume wachsen gut an und bald wird ein prächtiges Farmhaus errichtet, das den Namen „Bellatu“ erhält und zu dessen Einweihung die Prominenz Kenias geladen wurde. Da Valentine in seiner Gier immer mehr Land beansprucht, und dafür die Hütten der Kikujus weichen mussten und sogar ein heiliger Feigenbaum gefällt wurde, zieht er sich den Zorn des Häuptlings Mathenge und dessen Hauptfrau Wachera zu. Wachera ist die Medizinfrau und Schamanin des Stammes und steht mit ihrem Gott Ngai, dem Herren des Mount Kenia, in direkter Verbindung. Sie belegt Valentine, seine Familie und alle Nachkommen, mit einem Fluch – und tatsächlich beginnen sich die Probleme und Schicksalsschläge zu häufen … Die US-amerikanische Schriftstellerin Barbara Wood wurde 1947 in England geboren und lebt seit 1954, als ihre Familie auswanderte, in den USA. Sie ist international als Bestsellerautorin bekannt, zu Recherchen reist sie mit ihrem Mann George meist um die ganze Welt. Ihre Romane, deren Heldin oft eine emanzipierte Frau ist, wurden in über 30 Sprachen übersetzt, einige davon verfilmt, und erreichten alleine im deutschsprachigen Raum eine Gesamtauflage von weit mehr als 13 Millionen Exemplaren. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann in den USA in Kalifornien. „Rote Sonne, schwarzes Land“ ist ein großartiges, drei Generationen umspannendes Familienepos und gleichzeitig ein ausgezeichnetes Lehrstück der Geschichte Kenias von der britischen Kolonialzeit zur heutigen Republik. Macht und Intrigen, Unterdrückung und Aufstand, Reichtum und bittere Armut, heimliche Liebe und verbotene Gefühle sind die großen Themen dieses einzigartigen, dramatischen, mitreißenden und spannenden Romans. Breiten Raum nimmt auch der Unterschied zwischen der Mentalität britischer Kolonialisten und der afrikanischen Bevölkerung mit ihren überlieferten Traditionen ein. Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und das Geschehen bleibt trotz ca. 750 Buchseiten durchweg interessant. Unerwartete Wendungen und überraschende Verwicklungen halten die Spannung aufrecht. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, den Figuren Leben einzuhauchen, alle Personen einprägsam und unverwechselbar zu präsentieren und den Handlungsablauf flüssig zu gestalten, so dass man als Leser nie den Überblick verliert. Eine Aufstellung mit Kurzbeschreibung der Protagonisten, ein Stammbaum der Familien und eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse in Kenia von 1824 bis 1987 findet man am Schluss des Buches. Fazit: Ein interessanter, spannender Roman, der bereits 1988 geschrieben wurde, aber wegen der geschilderten Problematik dennoch sehr gut in die heutige Zeit passt. Meine Leseempfehlung!

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