literaturbegeistert
Jardine Libaire schreibt außerordentlich bildlich, poetisch und sehr einzigartig. In ihren Worten verliert und verliebt man sich. Direkt am Anfang wurde der Leser in das Geschehen, in die unförmige Beziehung von Jamey und Elise mitgerissen. Das war etwas, was ich an diesem Buch ganz besonders geliebt habe. Dadurch konnte man die sehr toxische Beziehung von Jamey und Elise gut nachempfinden und mit ihnen mitfühlen. Eben diese toxische Beziehung fing anfangs als eher platonische Begegnung an, wurde dann aber immer emotionaler, ungesunder, einseitiger und schädlich. Jamey und Elise stammen aus verschiedenen Welten: Elise ist aus armen Verhältnissen, hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und immer wieder finanzielle Probleme. Jamey hingegen stammt aus der reichsten Familie New Yorks, was ihn sehr beliebt macht. Ihm stehen alle Türen offen. Aus irgendeinem Grund fühlen sich die beiden bei ihrer ersten Begegnung sehr zueinander hingezogen, können nicht mehr ohne einander und stürzen sich Hals über Kopf in eine Beziehung. Sehr langsam erzählt die Autorin die Liebesgeschichte der beiden, was anfangs noch völlig legitim war, doch mit den Seiten an Spannung verlor. Für mich hatte das Buch keine wirkliche Intention. Es werden zwar Themen wie Rassismus, Ungleichheiten und Vorurteile aufgenommen, aber nicht stark genug vertieft, um dem Buch Spannung zu verleihen. Erst gegen Ende ging es ganz schnell, was aber wiederum viel zu viel auf einmal war. Die Charaktere blieben in meinen Augen genau so wie der Inhalt eher farblos und fahl. Der Schreibstil hingegen ist sehr besonders und für mich definitiv herausragend!