Lilli
Ich habe das Buch vor ca. einem halben Jahr bei unserem Schulfest auf dem Bücherflohmarkt entdeckt. Das Cover hat mich beim Sortieren einer Bücherkiste angelacht, der Klappentext klang auch vielversprechend und ich habe das Buch kurzerhand für einen kleinen Preis gekauft. Nachdem ich das Buch kurz darauf begonnen hatte zu lesen hat es mir dann doch nicht ganz so gut gefallen und habe es erstmal wieder auf die Seite gelegt. Beim Bücherregal umräumen letztens ist es mir dann wieder in die Hände gefallen und ich habe mich dazu durchgerungen es erneut zu lesen. Es war nicht so schlimm, wie erwartet, aber erstmal zu den positiven Punkten. Die Handlung ist in London angesiedelt, wobei die Protagonistin eine Deutsche ist, was ich mal für eine sehr gute Idee halte, da man auf diese Weise sehr viele „deutsche“ Klischees einbauen kann, und Die beiden Nationen miteinander vergleichen kann. Auch das Kernthema der Geschichte, dass eine junge Frau sich und ihr eher nicht so berauschendes Leben hinter der Fassade eines großen Instagram-Accounts, angefüllt mit Bildern, die ein glamoröses, sorgenfreies Leben, von dem Emma weit entfernt ist zeigen. Weit entfernt insofern, dass Emma unter einer Sozialphobie leidet und Kontakt zu anderen Menschen nur durch die Sozialen Medien hält. Gut zu dem Instagram Thema passend beginnen auch alle Kapitel mit einem Hashtag, passend zum Inhalt. Allerdings finde ich auch einige Makel an der Geschichte. Angefangen mit der Protagonistin Emma selbst. Sie leidet wie bereits erwähnt an einer Soziophobie, was eine nicht zu unterschätzende psychische Störung ist, die es den Betroffenen fast unmöglich macht sich unter Menschen zu mischen und oft mit Panikattacken einhergeht. Als jedoch Nathan nebenan einzieht hat sie plötzlich kaum Probleme mit ihm in einen öffentlichen Park zu gehen, der im Buch nicht unbedingt als einsam dargestellt wird. Zugegebenermaßen druckst sie kurz herum und meldet (nur gedanklich) Bedenken an, ob dies wirklich eine so tolle Idee ist, weiter wird das dann nicht mehr thematisiert. Weiter geht es mit Nathan. Er ist meiner Meinung nach ein sehr interessanter Charakter, allerdings wird nicht besonders viel über ihn bekannt, was sehr schade ist, da seine Probleme (die nenne ich jetzt nicht, Spoiler und so…) über eine ziemliche Tragweite verfügen. Aber gut, dass ist wahrscheinlich der begrenzten Seitenzahl geschuldet. Zu guter Letzt kann ich noch anmerken, dass mich etwas gestört hat, dass für alle Probleme überdurchschnittlich schnell und unkompliziert eine Lösung gefunden wird, was mich (Achtung: gleich werden mich alle Liebesroman/New-Adult Fans hassen) allerdings häufiger bei solchen Büchern stört (wobei es natürlich auch positiv Beispiele gibt). Abschließend würde ich sagen, dass das Ganze natürlich seine Daseinsberechtigung hat, aber nicht sonderlich meinen Geschmack trifft, wobei man noch erwähnen sollte, dass ich Liebesromane zwar immer mehr lese und sie zu lieben lerne, sie aber nicht mein Lieblingsgenre darstellen