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schnecke715

Posted on 7.7.2020

Zwei Schwestern in Frankreich während des zweiten Weltkriegs. Die eine schon immer unangepasst und eher wild, die andere führt ein normales Familienleben mit Mann und Tochter. Dann marschieren die Deutschen in Paris ein und jede der Schwestern muss einen Weg finden, mit der Situation umzugehen. Isabelle, die Jüngere, will die Unterdrückung durch die Nazis auf keinen Fall hinnehmen. Sie lernt Leute kennen, die sich im Widerstand engagieren und findet hier die Möglichkeit, gegen die Deutschen zu kämpfen. Zu Anfang verteilt sie Flugblätter, dann lernt sie immer mehr Leute aus dem Widerstand kennen und bringt schließlich unter ständiger Lebensgefahr Gruppen von abgestürzten alliierten Piloten über die Berge nach Spanien. Vianne, die Ältere, muss sich und ihre Tochter allein durchbringen, nachdem ihr Mann einberufen wurde. Bei ihr wird ein deutscher Offizier einquartiert, sie hat mit Hunger und Kälte zu kämpfen und lebt in ständiger Angst um ihre Familie. Sie wirkt zunächst eher mitläuferisch, arrangiert sich mit dem deutschen Offizier und bemüht sich, nicht aufzufallen. Sie wächst aber über sich heraus, kümmert sich um den kleinen Sohn ihrer deportierten jüdischen Freundin und beschützt ihre Familie trotz aller furchtbaren Dinge, die mit ihr und um sie herum geschehen. Mich hat dieses Buch unheimlich gefesselt, es illustriert, was die Zeit der Besatzung für die Menschen in Frankreich wirklich bedeutet hat, wie ihr Alltag davon geprägt war und welche grauenhaften Dinge passiert sind. Die beiden Frauen sind in ihren doch sehr unterschiedlichen Charakteren äußerst glaubwürdig, man kann ihre Motive gut nachvollziehen und es ist sehr spannend zu sehen, wie die beiden sich weiterentwickeln und jede auf ihre Art versucht zu kämpfen und zu helfen. Für mich eines der besten und ergreifendsten Bücher zu diesem Thema.

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